Streiks bei Keolis/eurobahn beginnen

Die von der EVG angekündigten Streiks bei Keolis/eurobahn werden am Montag, den 09.12.2019 beginnen. Das hat die Bundesgeschäftsführerin der EVG, Cosima Ingenschay, erklärt. „Leider hat uns die Geschäftsleitung bis zur Stunde kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. Das hat zur Folge, dass wir unseren berechtigten Forderungen nun - wie angekündigt - mit einem entschlossenen Arbeitskampf Nachdruck verleihen werden“, sagte Cosima Ingenschay. Die Auswirkungen des EVG-Streiks würden im gesamten Netz von Keolis/eurobahn spürbar sein. Die Verantwortung dafür trage die Geschäftsleitung von Keolis/eurobahn.

„Meine Kolleginnen und Kollegen streiken für ein Ziel, das heute nicht mehr selbstverständlich ist. Sie streiken für Gerechtigkeit. Für uns ist es nicht akzeptabel, dass es zu einer Ungleichbehandlung der Beschäftigten kommt, weil die Geschäftsleitung einen Tarifvertrag anwendet, der bestimmte Mitarbeitergruppen besser bezahlt. So etwas ist mit der EVG nicht zu machen. Das hat die 94-prozentige Zustimmung zum unbefristeten Arbeitskampf noch einmal deutlich unterstrichen“, so Cosima Ingenschay.

Die Bundesgeschäftsführerin der EVG warf der Geschäftsleitung von Keolis/eurobahn vor, keinerlei Bereitschaft zu zeigen, zur Entspannung beizutragen. „Statt das Gespräch mit dem Verhandlungsführer zu suchen, wird viel Zeit auf den Versuch verwendet, die Beschäftigten in den Betrieben von ihrem grundgesetzlich garantierten Recht des Arbeitskampfes abzuhalten. Dass dies nicht gelingen wird und nun die Fahrgäste die Leidtragenden sind, scheint für Keolis/eurobahn keine Rolle zu spielen. Das ist bedauerlich“, stellte Cosima Ingenschay fest.

„Unsere Mitglieder erwarten, dass die guten tariflichen Regelungen, die die EVG bereits in vielen anderen Unternehmen durchgesetzt hat, auch bei Keolis/eurobahn zur Anwendung kommen. Dafür kämpfen meine Kolleginnen und Kollegen in dieser Tarifauseinandersetzung. Und darauf sind wir alle in der EVG sehr stolz“, stellte die EVG-Bundesgeschäftsführerin fest.

Die EVG fordert für ihre bei Keolis/eurobahn beschäftigten Mitglieder 7,5 Prozent mehr Geld, einschließlich mehr vom EVG-Wahlmodell, die Einführung eines Zeitguthabenkontos sowie die Erhöhung der arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Altersvorsorge. Zudem muss der Tarifvertrag wieder in Kraft gesetzt werden, der den Mitgliedern der EVG die Inanspruchnahme von Leistungen des Fonds soziale Sicherung ermöglicht. Dazu gehört unter anderem ein besonderer Unfallschutz, die Förderung von Bildungsmaßnahmen oder die Teilnahme an einer Gesundheitswoche. Dieser Tarifvertrag war von Keolis/eurobahn gekündigt worden, was eine zusätzliche Schärfe in die Tarifauseinandersetzung gebracht hatte.

„Die Gewährung von Leistungen nach Gutsherrenart wird von der EVG grundsätzlich abgelehnt. Gleichwohl bieten wir nach wie vor an, eine Einigung am Verhandlungstisch zu erzielen. Dafür bedarf es allein eines verhandlungsfähigen Angebots, das diesen Namen auch verdient“, erklärte die Bundesgeschäftsführerin der EVG, Cosima Ingenschay.