Stena Line: „Corona-Krise darf nicht zum Arbeitsplatzabbau missbraucht werden“

Die EVG hat die geplante Kündigungswelle bei Stena Line scharf kritisiert. Das Unternehmen plant die dauerhafte Einstellung der „Königslinie Mukran – Trelleborg“ und begründet dies gegenüber Betriebsrat und EVG mit der Corona-Krise.

Der stellvertretende EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel wirft dem Unternehmen vor, die Pandemie zum Streichen von insgesamt 126 Arbeitsplätzen zu missbrauchen. Er erklärte: „Milliardenrettungsschirme für die Unternehmen und verbesserte Kurzarbeiterregelungen sind kein Grund zu solch einem Kahlschlag.“
Hommel betonte: „Diese Schutzmaßnahmen wurden geschaffen, um Existenzen zu sichern und nicht um sie zu zerstören!“

Der EVG-Vize unterstrich: „Das riecht verdammt nach einer billigen Ausrede, um einen von langer Hand geplanten Stellenabbau durchzudrücken.“ Hommel warnte die Unternehmensspitze bereits am kommenden Montag voreilig Tatsachen zu schaffen. „Ohne, dass bereits Sozialplanverhandlungen aufgenommen worden sind, darf die ‚Saßnitz‘ nicht an die schwedische Muttergesellschaft verschifft werden“, ergänzte Hommel.

Der Gewerkschaftsvize forderte stattdessen das Unternehmen auf, sämtliche Möglichkeiten der Arbeitsplatzsicherung zu nutzen. „Wir verlangen von der Unternehmensspitze, dass sie die vielfältigen Rettungsschirme nutzt, um die in Rede stehenden 126 Arbeitsplätze zu erhalten und um die Beschäftigten - in einem ohnehin strukturschwachen Gebiet - vor Arbeitslosigkeit zu schützen“, so Hommel.

Er ergänzte: „Für den Fall, dass das Unternehmen an seinem schändlichen Vorhaben festhält, fordern wir die Bundesagentur für Arbeit auf genau zu prüfen, ob die jetzigen Unterstützungsleistungen zur Kurzarbeit rechtmäßig gezahlt werden.“

Der stellvertretende EVG-Vorsitzende stellte klar: „Massenentlassungen auf der einen Seite und die unternehmensseitige Inanspruchnahme höherer finanzieller Unterstützung zur Kurzarbeit aus Beitragsmitteln - das passt nicht zusammen!“