Stark im Alter – Auf uns kommt es an!
Am 28. und 29. Oktober 2025 fand in Berlin die senior:innenpolitische Konferenz des DGB statt. Unter dem Motto "Stark im Alter - Auf uns kommt es an!" diskutierten Gewerkschafter:innen mit Vertreter:innen aus Wissenschaft und Politik darüber, wie gutes Altern gelingen kann.
Die EVG-Senior:innen waren mit sieben Kolleg:innen ebenfalls stark vertreten und brachten sich in die Diskussionen ein. Deutlich wurde: Es braucht das gemeinsame Engagement von Kommunen, Gewerkschaften und Politik, um die Lebensqualität älterer Menschen nachhaltig zu sichern. Dabei sind Altersbilder neu zu denken und Vorurteile abzubauen.
Vielfalt stärkt - Engagement verbindet
DGB-Vorständin Anja Piel unterstrich die zentrale Bedeutung älterer Menschen in den Gewerkschaften: "Es ist gut, dass Senior:innen sich in den Gewerkschaften und im DGB einbringen. Das ist Ausdruck von gelebter Vielfalt, die den DGB und seine Mitgliedsgewerkschaft????en auszeichnen." Und weiter: "Die zentralen gesellschaftlichen Konflikte und Herausforderungen sind nicht zwischen Jung und Alt, sondern zwischen Reich und Arm. Statt eine Debatte über ein soziales Pflichtjahr für ältere Menschen, brauchen wir Debatten zur Umverteilung, zur Erhöhung der Erbschaftssteuer und zur Wiedereinsetzung der Vermögenssteuer."
Ageismus, Altersbilder und gesellschaftliche Teilhabe
In seinem Vortrag machte Prof. Dr. Klaus Rothermund deutlich: Altersbilder prägen unser gesamtes Leben. Wer im Jugendalter positiv auf das Alter blickt, altere selbstbewusster. Gleichzeitig wurde klar, dass Armut im Alter weiterhin ein großes Risiko bleibt - insbesondere für nicht deutsche Frauen. Der Ausbau von Bildungs- und Wohnangeboten für Ältere sei dringend nötig.
Im Anschluss diskutierten die Teilnehmenden in mehreren Workshops vier zentrale Themen: Arbeiten parallel zur Altersversorgung, Kommunale Senior:innenpolitik , Digitale Teilhabe sowie Altersbilder.
Partner für gesundes Altern
Am zweiten Tag der Konferenz, nach einem Grußwort der BAGSO-Vorsitzenden Dr. Regina Görner, stellten Miriam Boger und Rahel Goedeke das "Gesunde Städte Netzwerk" vor. Gesunde Städte würden auch altersfreundliche Stadtgestaltung bedeuten. Außerdem wurde deutlich, wie wichtig kommunale Strukturen für gesundes Altern sind.
Blick nach Österreich
Monika Kemperle (ÖGB), Vorsitzende der Bundespensionist:innen, stellte den Einfluss des ÖGB auf die Senior:innenpolitik und das Senior:innenleben in Österreich vor - ein spannender Vergleich, der neue Perspektiven eröffnete.
Ausblick: Gemeinsam für ein gutes Altern
Zum Abschluss betonte Markus Hofmann (DGB), wie wertvoll die Impulse dieser Konferenz seien und fasste die gewerkschaftlichen Forderungen des DGB zusammen: "Wir brauchen einen starken Sozialstaat ohne Kürzungen bei Rente oder Pflege. Es muss in Zukunft eine zentrale Anlaufstelle für Anträge - etwa zu Reha, Rente oder Wohngeld geben, die den Zugang zu Leistungen deutlich erleichtert. Die Politik ist gefordert, Generationengerechtigkeit nicht als Konflikt, sondern als gemeinsame Aufgabe zu begreifen."








