Sozialschutzpaket: EVG mahnt Lösungen für pflegende Angehörige an
Die EVG begrüßt das schnelle Reagieren der Bundesregierung in der Corona-Krise, mahnt aber an, eine Lösung für pflegende Angehörige zu finden. Diese werden im heute vom Bundesrat verabschiedeten Gesetzespaket nicht berücksichtigt.
„Nicht vergessen dürfen wir die Beschäftigten, die in ihrer Familie plötzlich Pflegeaufgaben übernehmen müssen, weil Einrichtungen der Tages- und Nachtpflege oder für Behinderte schließen mussten“, so Martin Burkert, stellvertretender Vorsitzender der EVG. Gerade viele EVG-Mitglieder haben Beschäftigungsbedingungen, wie Schichtarbeit oder verschiedene Wohnorte, die es schwierig machen, Angehörige zu Hause zu betreuen.
Wegen der Corona-Krise droht zudem eine Versorgungslücke. Bereits an Ostern könnten bis zu 200.000 Menschen nicht mehr häuslich versorgt werden, da die Zahl ausländischer Pflegekräfte sinkt. Beschäftigte müssten dann die Betreuung ihrer Angehörigen übernehmen.
„Für die Betroffenen sind die neue Situation und die damit einhergehenden Veränderungen eine enorme Belastung. Sie werden vor erhebliche Herausforderungen gestellt und brauchen unsere Unterstützung“, sagt Martin Burkert.
Positiv ist aus Sicht der EVG, dass mit dem verabschiedeten Sozialschutz-Paket die Hinzuverdienstgrenze von Rentner*innen befristet für 2020 deutlich angehoben wird. Damit wird die Weiterarbeit oder Wiederaufnahme einer Beschäftigung von Pflegefachkräften nach Renteneintritt erleichtert.