OV Wittenberge: Dank für langjährige Gewerkschaftszugehörigkeit

Es ist eine gute Tradition, dass Ende eines jeden Jahres alle Ortsverbände ihre Gewerkschaftsjubilare zu einer Feierstunde als Dank für ihre langjährige Gewerkschaftszugehörigkeit einladen, um diese dann für ihre Treue zu ehren – so auch beim Ortsverband Wittenberge.

Eine Neuerung ist mit Beschluss des Gewerkschaftstages im Jahr 2017 für die Jubilarehrungen 2018 eingetreten. So ehren wir jetzt nicht nur unsere Mitglieder, die seit 25, 40, 50, 60 und sogar 70 Jahren bei uns gewerkschaftlich organisiert sind. Auch die Frauen und Männer, die auf eine 65-jährige Gewerkschaftszugehörigkeit zurückblicken können, sagen wir jetzt Dank für ihre langjährige Treue.

Nach dem Dank an die Jubilare begab sich der diesjährige Festredner beim Ortsverband Wittenberge, das Bundesvorstandsmitglied Dieter Posner, mit den Jubilaren auf eine Zeitreise.

„Gewerkschaften sind entstanden, um Menschen aus Not, aus Elend, aus Ausbeutung und Unterdrückung herauszuführen. So waren lange Arbeitszeiten, Hungerlöhne, Kinderarmut, keine Sicherung im Krankheitsfall, kein bezahlter Erholungsurlaub im vorigen Jahrhundert an der Tagesordnung“. So begann der Festredner seine Laudatio, um dann auf die Entstehungsgeschichte der Gewerkschaftsbewegung einzugehen. „Unter Gefahr für Leib und Leben fanden sich vor mehr als 180 Jahren mutige Menschen in Gewerkschaften zusammen, um gemeinsam den Herrschenden Verbesserungen abzutrotzen. Gewerkschaften wollten den technischen Fortschritt nicht verhindern, wollten diesen aber sozial beherrschbar machen.“

Im weiteren Verlauf seiner Festrede kam er dann zu den politischen, wirtschaftlichen und gewerkschaftlichen Höhepunkten der Jahre, in denen die Anwesenden in die Gewerkschaft eingetreten sind, damit diese Zeiten nicht in Vergessenheit geraten werden.

Zum Schluss der Festrede ging er aber auch noch auf aktuelle Themen ein. So war die Einkommensrunde 2018, mit den drei Kernforderungen der EVG, Thema Nummer eins. Weiterhin forderte der Festredner, dass alle Gewerkschafter wieder näher zusammenrücken, um so der Unmenschlichkeit, die im Zusammenhang mit dem Thema „Vielfalt der Menschen“ entstanden sind und vielleicht noch entstehen werden, etwas entgegen setzen zu können. 

Auch ging der Redner auf den Einzug der AfD in die Parlamente ein. „Ja – die AfD ist stark geworden. Das sollte den etablierten Volksparteien zu denken geben, ob ihre bisherige Politik nicht viele Menschen zu Protestwählern gemacht hat.“ Dabei nannte er vor allem die Sozial-, Bildungs- und Verkehrspolitik, die viele Menschen in unserem Land ausgrenzt und in eine soziale Schieflage bringt. „Viele der AfD Wähler sind nicht Rechts – sie sind mit der Politik der vergangenen Jahre einfach nicht mehr einverstanden, die die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander gehen lässt!“, so Dieter Posner in seiner Rede.

„Deswegen, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Jubilare, wünsche ich mir den Aufstand der Anständigen vor Ort. Ich wünsche vor allem aber den Zuständigen in unserem Land die nötige Weisheit, vernünftige Schlüsse zu ziehen und zukünftig richtig zu handeln – zu unserem Wohl, zum Wohle Aller!“

Zum Schluss, bevor die Jubilare, die hier oft mit lange nicht mehr gesehenen Kolleginnen und Kollegen zusammen treffen, in ihren Gesprächen zu der „guten alten Bahn“ versinken, dankte der Festredner noch einmal allen Gewerkschaftsjubilaren für ihre Treue in der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft – egal ob sie aus der früheren TRANSNET, GDBA, GdED oder welcher Vorgängergewerkschaft auch immer, kamen.