Offener Brief ZFG NE-Bahnen: Gemeinsame Tarifrunde braucht Geduld und Zeit!

In einem offenen Brief hat sich die Zentrale Fachgruppe NE-Bahnen an die EVG-Mitglieder aller Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen der Tarifrunde 2023 gewandt.

In dem Brief bittet die Zentrale Fachgruppe NE-Bahnen um Geduld. Hintergrund sind Stimmen, die eine Abspaltung aus der großen Tarifrunde fordern. Dem stellt sich die ZFG NE-Bahnen entschieden entgegen.
Hier könnt ihr den Brief nachlesen:

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Gemeinsame Tarifrunde braucht Geduld und Zeit!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in der Sitzung der zentralen Fachgruppe NE-Bahnen am 29. und 30.03.2023 war unser Schwerpunkt die Tarifrunde 2023.

Trotz erfolgreichem Warnstreik in rund 50 Unternehmen mit über 38.000 Streikenden werden Forderungen in verschiedenen Medien laut. Weitere Aktionen und Verhandlungen sollten aufgespalten werden, um in einzelnen Unternehmen schnellere Abschlüsse zu erreichen.

Dies wird auch durch den Vorstand der DB AG forciert, welcher der Meinung ist, die EVG solle sich auf die Verhandlungen mit dem Branchenführer konzentrieren und dafür Termine mit anderen Eisenbahnen vernachlässigen.

Wir als ZFG NE-Bahnen sprechen uns ganz entschieden dagegen aus! Von den gemeinsamen Aktionen und Verhandlungen profitieren am Ende alle Eisenbahner:innen. Dafür braucht es Geduld, Zeit und Vertrauen in unsere EVG.

Wir lassen uns nicht spalten! 

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Update: So reagierten andere Fachgruppen:

Die Zentrale Fachgruppe Nahverkehr hat sich in ihrer heutigen Sitzung einstimmig dazu entschlossen, den offenen Brief der ZFG NE-Bahnen uneingeschränkt zu unterstützen. "Eine gemeinsame Tarifrunde braucht auch Solidarität, von uns allen!", so die Kolleginnen und Kollegen der ZFG Nahverkehr. 

Auch die Zentrale Fachgruppe Busverkehr bekennt sich zu dem offenen Brief: „Eine Spaltung der Eisenbahner:innen, ob auf der Schiene und/oder Straße, ist mit uns nicht drin! Wir schließen uns den Kolleg:innen der ZFG NE-Bahnen und Nahverkehr ohne Einschränkungen an und fordern unbedingte Solidarität mit allen EVG-Mitgliedern. Leute, jetzt müssen wir zusammen halten. Steht an unserer Seite. Wir lassen uns nicht spalten!“ so Achim Schraml, der Sprecher der ZFG Bus.

Die Zentrale Fachgruppe Lokfahrdienst ist entsetzt über die Versuche, in diesen Tarifverhandlungen die Kolleg:innen zu spalten. "Egal, ob der DB-Vorstand glaubt, man müsste nur noch mit ihnen verhandeln und alle anderen Eisenbahnen links liegen lassen. Und egal, ob der DB-Vorstand meint, man müsste die Eisenbahner:innen bei DB Cargo und den Bussen von der aktuellen Tarifrunde ausschließen. Egal was noch kommt, wir als ZFG Lokfahrdienst sagen: Dann könnt ihr uns mal kennen lernen! Nicht mit den Lokführer:innen der EVG! Wir stehen in dieser Herausforderung zusammen und lassen keinen zurück. Wir sind eine Familie! Und wer das nicht begreifen will, wird das schmerzhaft, sehr schmerzhaft, lernen müssen! Deswegen stehen wir Schulter an Schulter mit der ZFG NE-Bahnen und allen Unterstützern!“