NovaVL: Chaos sofort beenden

Trotz massiver Bedenken der Beschäftigten und ihrer Vertreter:innen hat DB Fernverkehr das Projekt „NovaVL“ eingeführt. Jetzt zeigt sich, dass die Warnungen mehr als begründet waren.

Angeblich wird mit der Digitalisierung alles besser: Die Arbeitslasten sollen gerecht verteilt und digital gesteuert, die Arbeit der Verkehrsleitungen effizienter organisiert werden.

In der Realität erleben viele Beschäftigte jedoch das Gegenteil: steigenden Druck, unklare Zuständigkeiten und zusätzliche Belastungen statt echter Entlastung. Fakt ist: Die Verkehrsleitungen sind überfordert - schon allein, weil überall Personal fehlt. Darunter leiden die Beschäftigten in den VLen und in den Zügen.

Der EVG-Vorsitzende Martin Burkert spricht von „schwerwiegenden Konstruktionsmängeln“ des Systems, nicht von Startproblemen. Die Zentralisierung der Verkehrsleitungen habe die Lage für die Beschäftigten deutlich verschlechtert.

Auch die Zentrale Fachgruppe Fernverkehr der EVG stellt klar: Hier geht es nicht um „Kinderkrankheiten“, sondern um schwerwiegende Schwächen in Planung und Umsetzung, die umgehend beseitigt werden müssen.

In der Süddeutschen Zeitung wurde das Thema bereits am Dienstag aufgegriffen. Darin wird von massiver Überlastung der Lokführer:innen und anderer Bahn-Beschäftigter berichtet – durch extreme Verspätungen im Bahnverkehr und durch Nova VL. In dem Artikel wird auch die Position der EVG zitiert: die neue Organisation führt zu mehr Chaos statt Verbesserung: Arbeitszeitverstöße häufen sich, Lokführer:innen überschreiten zulässige Fahr- und Schichtzeiten. Leitstellen sind überfordert, personell unterbesetzt und oft nicht erreichbar. Das führe zu Unsicherheit, Stress und Sicherheitsrisiken für das Zugpersonal, heißt es in dem Artikel.

Die Zentrale Fachgruppe der EVG fordert jedenfalls: „NovaVL" muss sofort gestoppt werden! Die ZFG erwartet eine Entschuldigung gegenüber den Beschäftigten für die entstandenen Überlastungen!