Nahrungsergänzungsmittel für Senioren - sinnvoll und sicher
In Deutschland werden jährlich rund 1,78 Milliarden € für Vitamine und Mineralstoffe ausgegeben. Meldungen über die Notwendigkeit dieser Nahrungsergänzungsmittel, deren Wechselwirkung mit Medikamenten oder sogar lebensgefährdende Einnahmen, führen zu einer Verunsicherung in der Bevölkerung. Grund genug für die Ortsseniorenleitung Ulm, dieses Thema mit professioneller Hilfe aufzugreifen.
OSL-Vorsitzender Martin Herion konnte hierzu die Apothekerin Dr. Marion Bäumlisberger begrüßen. Sie führte in ihrem Vortrag aus, dass Nahrungsergänzungsmittel in der Regel sicher sind, wenn sie gemäß den Anweisungen eingenommen werden. Dennoch gibt es Risiken, insbesondere bei Überdosierung oder bei Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Zu hohe Dosen von Vitaminen oder Mineralstoffen können toxisch sein und gesundheitliche Schäden verursachen.
Beispielsweise kann eine übermäßige Einnahme von Vitamin A zu Lebertoxizität und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Es ist wichtig, dass Personen, die Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, sich der möglichen Risiken bewusst sind und, wenn nötig, ärztlichen Rat einholen. Speziell für Personen mit bestehenden Gesundheitsproblemen oder diejenigen, die andere Medikamente einnehmen, ist eine ärztliche Beratung unerlässlich.
Dr. Bäumlisberger warnte ausdrücklich vor Bestellungen im Internet, im Ausland und aufgrund fragwürdigen Versprechen in Anzeigen. Vorsicht und kritisches Hinterfragen sind unerlässlich.
Außerdem sollten Nahrungsergänzungsmittel nicht als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung betrachtet werden. Eine abwechslungsreiche Ernährung, die reich an natürlichen Quellen von Vitaminen und Mineralstoffen ist, bleibt die beste Methode, um den Nährstoffbedarf zu decken und die Gesundheit zu fördern. Natürlich wurden ihre Ausführungen ausführlich hinterfragt und diskutiert.
Ein weiteres Thema war der Sachstand zum Thema „E-Rezept“. Eineinhalb Jahre nach der Einführung gibt es immer noch einige Unzulänglichkeiten, so Dr. Bäumlisberger. Im Zusammenwirken von Arzt, Patienten und der Apotheke vor Ort, konnten aber Probleme im Sinne der Patienten behoben werden. Der Nutzen des E-Rezepts wird für die Patienten immer deutlicher erkennbar.