Masterplan Schiene: Bildungsprojekte endlich umsetzen!

Um wichtige Bildungsprojekte aus dem Masterplan Schiene umzusetzen, haben sich die EVG und weitere Akteure aus der Bahnbranche an das Verkehrsministerium gewandt. In einem Brief fordern die Initiatoren die zügige Aufnahme von Gesprächen.

Quelle: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

Der Masterplan Schiene wurde im Jahr 2020 im Rahmen des Zukunftsbündnisses Schiene fertiggestellt. Er sieht unter anderem einen Deutschlandtakt, die Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030 und einen deutlich höheren Anteil des Schienengüterverkehrs am Gesamtaufkommen vor. Am Plan beteiligt waren die Sozialpartner, Verkehrs-/Industrieverbände und die Politik.

Weniger bekannt ist, dass der Masterplan auch zahlreiche Vorschläge zur Fachkräftegewinnung und zu entsprechenden Bildungsmaßnahmen enthält. Eine eigens dafür eingerichtete Arbeitsgruppe hatte sich in den letzten Jahren intensiv mit der Umsetzung einzelner Vorhaben beschäftigt.

Ein wichtiges Projekt ist das sogenannte Zentrum Digitalisierung und Deutschlandtakt Bildung Eisenbahn. Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich eine Einrichtung, die Bildungsträger und Unternehmen der Verkehrsbranche unterstützen soll. Konzeptionell, standardisierend, kommunikativ, vernetzend.

Denn in Zeiten des Fachkräftemangels, der Transformation und Digitalisierung nimmt der Qualifizierungsdruck weiter zu. Die Bildungsträger sind gefordert, ihre Lehrpläne für den Bahnsektor konzeptionell anzupassen und dabei einheitliche Standards festzusetzen.

„Umso dringender ist es, Synergien zu erzeugen und diese Einrichtung endlich ins Leben zu rufen“, betont Kristian Loroch, stellvertretender Vorsitzender der EVG. „Hierzu benötigen wir die ideelle und finanzielle Unterstützung der Politik. Eine Verkehrswende ohne gutqualifizierte Fachkräfte wird nicht gelingen.“

„Dieses für den Bahnsektor so wichtige Bildungsprojekt zeigt im Übrigen auch, was gehen kann, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen“, so Loroch weiter. Neben der Allianz pro Schiene, der DB AG, Abellio, Netinera und Transdev unterstützen die beiden Bahngewerkschaften das Projekt geschlossen.