KVB soll auch weiterhin ein starker Partner der Versicherten sein

Die Erstattungszeiten und generell die Zukunft der KVB: Diese beiden Themen standen im Mittelpunkt der KVB-Vertreterversammlung, die vom 27. bis zum 29. September in Hildesheim stattfand.

Schon in ihrem Eingangsstatement trat die Präsidentin des BEV, Marie-Theres Nonn, für vertretbare Erstattungszeiten ein. Dabei stellte sie fest, dass die Bearbeitungsdauer zuletzt nicht zufriedenstellend war; jedoch zeichnen sich jüngst Verbesserungen ab, diese müssen aber dauerhaft sein.

Der Personalrückgang bei der KVB durch den demografischen Wandel wird sich in den nächsten acht Jahren auf etwa 200 Personen belaufen. Das Durchschnittsalter beim BEV liege derzeit bei 56 Jahren. Jedoch gebe es Kompensationsmöglichkeiten, da sich die Arbeitsmethoden ändern, durch Digitalisierung und Softwareeinsatz, sowie durch den Einsatz externer Dienstleistungen. Es sei eine stabile Basis notwendig, um eine sichere Versorgung der Versicherten zu gewährleisten. Die KVB soll auch künftig ein starker Partner im Bereich der Krankenversorgung sein, so die Präsidentin des BEV.

Joachim Messer, FB Beamtenpolitik und Behörden der EVG merkte an, dass die KVB zur Zeit jährlich ca. 1,6 Mio Erstattungsanträge in der Krankenversicherung (KV) im Jahr bearbeitet - plus rund 500.000 Anträge in der Pflegeversicherung (PV) als Auftragsgeschäft. Dabei spielen Qualität und Dauer der Bearbeitung eine wichtige Rolle. Die Bearbeitungsdauer in der KV war in den letzten Monaten teilweise zu lang. Die KVB wird natürlich auch von Beamten und Pensionären im einfachen und mittleren Dienst sowie von Schwerbehinderten gerade vermehrt in Anspruch genommen. Insbesondere dort ist man – trotz der Vereinbarung mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) – auf eine angemessene, zeitnahe Bearbeitungsdauer angewiesen. Im Interesse aller – allen voran im Interesse der Versicherten – gilt es, die Bearbeitungszeiten innerhalb einer angemessenen Zeitdauer zu halten – hier ist man nun auf gutem Wege. Die Einigungsstelle hatte im Juni 2015 entschieden, dass die Anträge auf Erstattung von Krankheitskosten innerhalb von 28 Kalendertagen (ohne Post- und Banklaufzeiten) bearbeitet sein sollen. Die EVG begrüßt eine weitergehende „KVB-Serviceoffensive“ mit dem Ziel, Anträge im Durchschnitt deutlich unterhalb der Satzungsvorgabe von 28 Tagen zu bearbeiten. Dabei dürfen aber die Beschäftigten der KVB nicht die Leidtragenden sein. Auch hierauf werden wir als EVG unser Augenmerk richten.

Weitere Zahlen zur aktuellen Lage der KVB nannte der Hauptgeschäftsführer Eckard Steffin. Die KVB gehöre zu den großen Krankenversorgern: rund 171.000 Mitglieder, davon 134.000 Versorgungsempfänger/innen zusammen mit den mitversicherten Angehörigen rund 261.000 Versicherte. 1,47 Mrd Euro Tarifausgaben und über 1,6 Mio Erstattungsanträge im Jahr 2016. Im Durchschnitt gehen bei der KVB täglich rund 10.000 Briefe ein. Besondere Anstrengungen erforderte die Umsetzung des "zweiten Pflegestärkungsgesetzes" (PSG II) zum 1. Januar 2017, wobei auch ein großer Teil der Mitarbeiter/innen für ihren Einsatz geschult werden mussten. Dies führte auch dazu, dass Anfang des Jahres die Bearbeitungszeiten stiegen.
Steffin bedankte sich bei den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern, Hans-Werner Milde, Gerhard Franz und Werner Ziegelmeier für die geleistete Arbeit in der Vergangenheit und wünschte für die Zukunft alles Gute.

Erstattungszeiten und Service

Zur Unterstützung für Arbeitsengpässe und Arbeitsspitzen setzt die KVB auch Dienstaushilfen sowie Mitarbeiter/innen eines externen Dienstleisters ein. Auf Dauer gilt es, die organisatorische und personelle Struktur der KVB so zu gestalten, dass sie den zukünftigen Herausforderungen gewachsen ist. Die KVB will durch Qualitätssicherung und Optimierung weitere Verbesserungen erzielen. Auch hinsichtlich der personellen Rahmenbedingungen, wie ansteigendes Durchschnittsalter und fehlendes Potential an qualifiziertem Personal, sind Maßnahmen eingeleitet worden, um die schwierigen anstehenden Aufgaben zu bewältigen.

Finanzen und Beiträge

Die für die Leistungsausgaben der KVB erforderlichen Mittel setzen sich im Wesentlichen aus den Beiträgen der Mitglieder und dem Anteil des Dienstherrn zusammen, den dieser in Erfüllung seiner Fürsorgepflicht gegenüber den Beamten und deren Angehörigen zu leisten hat. Der Zuschuss des BEV belief sich im Jahr 2016 auf 1,05 Mrd Euro. Unter Berücksichtigung der Ausgangsentwicklung und der vorhandenen Rücklagen kann der grundlegende Beitragssatz von zur Zeit 8,4 % (für Mitglieder mit mitversicherten Angehörigen) im Jahr 2018 unverändert bleiben. Davon unberührt bleibt jedoch die Anpassung nach der bereits erfolgten gesetzlichen Erhöhung der Besoldung und Versorgung (+ 2,35% zum 1.2.2017 gem. Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 2016/2017). Die monatlichen Beiträge werden demnach ab 1. Januar 2018 entsprechend angepasst, Beispiele: Beitragsgruppe 7 (mit mitversicherten Angehörigen) aktuell: 238,90 Euro, ab 2018: 244,50 Euro, bzw. in der Beitragsgruppe 15 (mit mitversicherten Angehörigen) aktuell: 351,30 Euro, ab 2018: 359,60 Euro.

Personal

Für die Aufgaben der KVB wurden im Berichtszeitraum 2016 im Jahresschnitt 577 Personen, einschließlich der Mitarbeiter/Innen in den Regressgruppen und der Pflegeversicherung, eingesetzt. Bei den Beschäftigten der KVB handelt es sich um Mitarbeiter/innen des BEV. Das BEV ist nach § 14 der KVB-Satzung verpflichtet, der KVB zeitgerecht die notwendigen und geeigneten Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen.

Geschäftsbericht 2016 kurz gefasst

  • Der Versichertenbestand der KVB lag bei rund 261.000 Versicherten und ist damit um rund 7.000 zum Vorjahr gesunken. 
  • Die KVB hat für ihre Versicherten Tarifausgaben in Höhe von rund 1,5 Mrd Euro aufgebracht. 
  • Diese wurden mit rund 1,6 Mio Erstattungsanträgen verarbeitet. 
  • Der Zuschuss des BEV betrug 1,05 Mrd Euro, die Beiträge der Mitglieder beliefen sich auf 416 Mio Euro.
  • Die KVB konnte - nach einem Fehlbetrag von 20,6 Mio Euro im Vorjahr - ein positives Ergebnis von ca. 1,4 Mio Euro erreichen, der Betrag wurde den Rücklagen zugeführt.
  • Die Ausgaben zum Personalaufwand (rund 14 Mio €) entfallen zu 98% auf das Stammpersonal, die restlichen 2% entfallen auf Dienstaushilfen und externe Dienstleister.

Der umfangreiche Geschäftsbericht 2016 der KVB wird in Kürze auf der website der KVB (www.kvb.bund.de) unter „Krankenversorgung“ / „Wir über uns“ eingestellt.