Künftig gemeinsame Tarifkommission NE-Bahnen?

Soll es für die Tarifverhandlungen der NE-Bahnen künftig eine gemeinsame Tarifkommission geben? Eine spannende Frage, die als mögliche Konsequenz aus der zurückliegenden Tarifrunde am Dienstag in Fulda ausgiebig diskutiert wurde. Eingeladen zu diesem Meinungsaustausch waren Tarifkommissionsmitglieder aller beteiligten Unternehmen.

Welche Vorteile hätte ein solcher Schritt? Welche Nachteile müssten eventuell in Kauf genommen werden? Das Meinungsbild, das in Fulda auch in kleinen Arbeitsgruppen erarbeitet wurde, war durchaus unterschiedlich. 

Als positiv wurde mehrheitlich beurteilt, dass die NE-Betriebe den Arbeitgebern geschlossen gegenübertreten würden. Denn die Verhandlungen könnten künftig gemeinsam geführt werden. Das hat es bisher noch nicht gegeben, hätte aber große Vorteile.

Neue Wege müssten auch bei der Einbeziehung der Tarifkommissionen gegangen werden. Da die Zentrale Tarifkommission für alle über einen möglichen Tarifabschluss entscheidet, wäre zu klären, wie die Tarifkommissionen der jeweiligen Unternehmen in den Gesamtprozess eingebunden werden können. Denn die sollen weiterhin Bestand haben. Das eigentliche Ziel ist, die Kräfte zu bündeln und die Schlagkraft der EVG zu erhöhen.

Klar war allen: wenn wir diesen Weg gehen und mit gemeinsamen Forderungen für den gesamten NE-Bereich in die nächste Tarifrunde starten, muss es immer noch Raum für individuelle, unternehmensspezifische Forderungen geben.

Die Überlegungen zu einer Zentralen Tarifkommission, die bei gemeinsamen Verhandlungen auch über die Besetzung einer Verhandlungsdelegation entscheiden würde, soll nun ergebnisoffen in den jeweiligen Tarifkommissionen diskutiert werden. Eine Entscheidung soll bis Ende Mai fallen.