„Ist das echt?“ Fake News auf dem Prüfstand

Keine leichte Aufgabe für die EVG-Teilnehmer*innen beim Seminar „Desinformation und Fake News“ war das Erkennen von veröffentlichten Fotos und Videos in den Digitalen Medien und Printmedien. Galten Fotos früher meistens als Beleg dafür, dass etwas wirklich passiert ist, so können sie heute genauso gut einer KI (Künstlichen Intelligenz) entsprungen sein. Die Frage „Ist das echt?“ wird zum ständigen Begleiter.

Bei der Seminareröffnung durch die Bundesseniorensekretärin Sabine Wolf, der Vorstellung der Teilnehmer*innen und des Teams stellte Wolf die Inhalte des Seminars vor: "Dank des Internets leben wir in einer Zeit, in der wir in Sekundenschnelle Informationen aus der ganzen Welt bekommen und miteinander teilen können. Doch längst nicht alle Nachrichten entsprechen der Realität. Vor allem gefälschte Bilder und Videos können die Wahrnehmung von Sachverhalten verzerren und dadurch Menschen, Parteien oder Institutionen wie die Gewerkschaften in Verruf bringen". Im Laufe des Seminars wurde ergründet, inwiefern das Phänomen Fake News durch technologische Weiterentwicklung gewachsen ist und welche Werkzeuge und Methoden es gibt, um sich davor zu schützen. 

Mit der Feststellung und Fragestellung begann Daniel Lehmann, Medien-Dozent und Journalist, seine thematische Einführung: "KI-Bilder fluten das Netz und verändern unser Sehen: Echten Fotos glaubt man nicht mehr, Lächeln wird entwertet. Was passiert mit einer Gesellschaft, die ihren Augen nicht mehr traut? Wie groß ist die Gefahr für unsere Demokratie".

Lehmann erläuterte nach seiner Begriffserklärung Fake News den Unterschied zur Falschmeldung und stellte die Frage: Was ist "Wahrheit" den sehr interessierten Senior*innen zur Diskussion. Für das Erkennen und Enttarnen von Fake News stellte der Dozent Werkzeuge für den Faktencheck anhand von prominenten Fallbeispielen vor, um die Wirkung von gefälschten Nachrichten aufzuzeigen und die Gefahr für die Demokratie ergründen zu können. Die Digitale Desinformation durch die KI nimmt ständig zu und ist eine besondere Herausforderung an die Leser*innen von Printmedien und Benutzer von Digitalen Medien. Die Internetseiten und die Rolle der sozialen Netzwerke standen dabei im Fokus. Als freier Dozent an der Humboldt Universität Berlin schätzte er den Einfluss psychologischer Verzerrungen und Medien auf die öffentliche Meinung sehr gut ein.

Zum Seminarabschluss informierte Sabine Wolf die Veranstaltungsteilnehmer*innen darüber, welche Rolle die "Digitale Teilhabe" bei der EVG spielt und welche Inhalte in diesem Zusammenhang im Mittelpunkt stehen. Sie gab Infos zur Seminarreihe "Digitale Teilhabe" und nahm Anregungen für künftige Seminare entgegen.