Herzlichen Glückwunsch! GBR DB Systel beim Deutschen Betriebsrätetag ausgezeichnet

„Veränderung gestalten“ – das tut der Gesamtbetriebsrat von DB Systel mit seiner selbstlernenden Gesamtbetriebsvereinbarung „Trafo“. Und so heißt auch der Sonderpreis, den das Gremium am Donnerstag in Bonn beim Deutschen Betriebsrätepreis verliehen bekommen hat.

Die EVG sagt: Herzlichen Glückwunsch! Dieser Preis, so der GBR-Vorsitzende, EVG-Kollege Klaus-Theo Sonnen-Aures „gehört nicht uns, sondern den Kolleginnen und Kollegen, deren Wünsche wir umgesetzt haben.“„Ihr hab euch gefragt, wie die Transformation der Arbeitswelt vom Betriebsrat begleitet werden kann“, so Uli Rötzheim in seiner Laudatio. Der Geschäftsführer des Fonds soziale Sicherung würdigte zum einen den Ansatz, „die Arbeitgeberfunktion schrittweise abzuschaffen“, und zum anderen den Lern-Aspekt der GBV, die regelmäßig aktualisiert wird. Das alles basierend auf dem § 111 des Betriebsverfassungsgesetzes. „Eure GBV ist also eine Stärkung der Mitbestimmung.“

Zuvor hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil die Arbeit der Betriebsrätinnen und Betriebsräte in Deutschland gewürdigt. „Betriebsräte sind Demokratiegestalter.“ Sie seien wichtige Akteure in einer Demokratie, „die sich derzeit bewähren muss. Dafür möchte ich im Namen der Bundesregierung und der Bundesrepublik Deutschland herzlichen Dank sagen.“

Der SPD-Politiker forderte eine „gerechte Transformation. Es geht um Schutz und Chancen in Zeiten des Wandels.“ Es sei Aufgabe der Infrastruktur-, Investitions-, Forschungs- und auch der Arbeitspolitik, „dafür zu sorgen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von heute die Arbeit von morgen machen können.“ Digitalisierung sei „kein Schicksal, sondern eine Gestaltungsaufgabe.“ Man dürfe sich auch nicht einreden lassen, in einer digitalisierten Arbeitswelt gebe es keine Interessengegensätze mehr. Deshalb müssten auch die Mitbestimmung und die kollektiven Aushandlungsprozesse gestärkt werden. Der SPD-Politiker kündigte an, im kommenden Jahr die Novellierung des Betriebsverfassungsgesetzes anzugehen. Unter anderem müsse die Behinderung von Betriebsratsgründungen als Offizialdelikt unter Strafe gestellt werden; es müssten aber auch die materiellen Rechte der Betriebsräte gestärkt werden.

Ihren Höhepunkt erlebte der 16. Deutsche Betriebsrätetag allerdings schon am Mittwochabend. Stellvertretend für die historische Leistung der Interessenvertreter*innen in der deutschen Steinkohleindustrie, die den schrittweisen Abbau der Kohleförderung sozial gestaltet haben, wurde der Betriebsrat der RAG AG mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Die 800 Teilnehmer*innen des Kongresses feierten den Bergmanns-Chor der Ruhrkohle AG für die Hymne der Bergleute, das Steigerlied. Emotion pur im früheren Bundestag!