Große Friedensdemonstration in Stuttgart:„Nie wieder kriegstüchtig! Stehen wir auf für Frieden!“

Am Freitag haben zahlreiche Menschen in der Stuttgarter Innenstadt unter dem Motto „Nie wieder kriegstüchtig! Stehen wir auf für Frieden!“ Aufstellung genommen - mit einer klaren Botschaft gegen Aufrüstung, Wehrpflicht und Militarisierung.

Um 13:00 Uhr begann die Auftaktkundgebung auf dem Schlossplatz in Stuttgart, dem zentralen Veranstaltungspunkt der Friedensdemo. Nach der Eröffnung setzte sich ein Demonstrationszug durch die Innenstadt in Bewegung - über Planie, Hauptstätter Straße, Wilhelmsplatz, Olgastraße bis zum Charlottenplatz. Die Abschlusskundgebung fand anschließend wieder auf dem Schlossplatz statt. 

Die Veranstalter geben die Zahl der Teilnehmer:innen mit mindestens 12.000 bis 15.000 Menschen an. Laut Polizei wurden keine größeren Zwischenfälle gemeldet - die Demonstration verlief friedlich. Viele Teilnehmende - darunter Familien mit Kindern und junge Menschen - trugen Transparente mit Forderungen wie „friedensfähig statt kriegstüchtig“ oder „Verhandeln statt schießen“. 

Das breite Bündnis, das hinter der Demonstration steht, wirft kritisch einen Blick auf die aktuelle Außen- und Sicherheitspolitik Deutschlands. Im Aufruf heißt es unter anderem:

  • Nein zur massiven Aufrüstung und zur geplanten Wiedereinführung der Wehrpflicht. 
  • Stopp der Militarisierung von Bildung, Gesundheit und öffentlicher Infrastruktur – stattdessen Investition in Soziales, Klimaschutz und Entwicklungshilfe. 
  • Einsatz für diplomatische Lösungen, Friedensverhandlungen und Abrüstung statt Eskalation. 

Dass eine so große Demonstration am Tag der Deutschen Einheit in Stuttgart stattfand, unterstreicht die breite Resonanz für das Thema Frieden und Abrüstung. Nicht nur lokal - sondern bundesweit zeigten tausende Menschen am selben Tag parallel in Berlin und Stuttgart Gesicht. 

Für Stuttgart bedeutet das: Der Friedensdiskurs wird sichtbar auf der Straße geführt - mitten im Zentrum der Landeshauptstadt. Der Protest richtet sich nicht nur gegen abstrakte Kriege, sondern konkret gegen politische Entscheidungen und Debatten in Deutschland.

Die Demonstration markiert zwar einen Höhepunkt für den Tag, aber nicht das Ende der Bewegung. Manuel Amberger, Landesverbandsvorstandsvorsitzender, spricht von einer langfristigen Aufgabe, die militärische Logik zu durchbrechen und Friedenspolitik stärker in den öffentlichen Fokus zu rücken. In diesem Sinne war der 3. Oktober ein Startsignal - trotz Feiertag, aber mit klarer Forderung an Politik und Gesellschaft: Frieden braucht Handeln.