EVG fordert weiterhin Wachstumskonzept bei DB Cargo - Maßnahmenpaket wird nicht umgesetzt

Der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner hat den Vorstand von DB Cargo aufgefordert, umgehend einen Richtungswechsel in der Unternehmensstrategie vorzunehmen. „Ein Umsteuern ist dringend erforderlich, mit dem derzeit vorliegenden Vorstandprojekt ‘Zukunft Bahn‘ droht DB Cargo endgültig gegen den Prellbock zu fahren“, machte der EVG-Vorsitzende deutlich.

„Es fehlt an Nachhaltigkeit und Strategie“, kritisierte Kirchner. In den zurückliegenden Jahren sei die Zahl der neu aufgelegten Restrukturierungsprojekte nur noch von der Zahl getoppt worden, die die Häufigkeit der Wechsel im Management beschreibe. „In acht Jahren hat es neun Produktionsvorstände gegeben. Wen wundert es da, dass DB Cargo im gleichen Zeitraum 23 Prozent Marktanteil im Schienengüterverkehr verloren hat“, stellte er fest.

Gerade in den vergangenen beiden Jahren habe die Talfahrt von DB Cargo rasant zugenommen. „Das Management muss seinen auf Reduktion setzenden Kurs umgehend beenden und massiv gegensteuern. Wir brauchen endlich ein Wachstumskonzept“, betonte Kirchner.

Der EVG-Vorsitzende erinnerte an die große Protestdemonstration am 15. Juni dieses Jahres in Berlin. Da hatten mehr als tausende wütende EVG-Mitglieder vor dem Bahn-Tower gegen Personalabbau und Leistungskürzungen auf der Schiene demonstriert. Um die Qualität der Verkehre zu verbessern, sei anschließend ein ganzes Maßnahmenpaket vereinbart worden, das eindeutig die Handschrift der EVG-Betriebsräte getragen habe.

„Leider wird dieses Paket in wesentlichen Punkten nicht umgesetzt“, kritisierte Kirchner. Noch immer setze der Vorstand von DB Cargo kurzfristig auf Leistungsabbau und Stellenstreichungen. „Diese Rotstiftpolitik schafft vielleicht schwarze Zahlen in der Bilanz, Zukunft wird so aber nicht gestaltet“, machte Kirchner deutlich. Genau das sei aber dringend erforderlich.

In ganz Deutschland würden deshalb am Montag, den 12. Januar 2016,  Betriebsversammlungen bei DB Cargo stattfinden. Diese würden von regionalen Protestaktionen begleitet. „Für uns ist ganz klar: Erfolgreich kann DB Cargo nur mit den Beschäftigten sein - nicht ohne sie und schon gar nicht gegen sie“, stellte der EVG-Vorsitzende fest.