EVG fordert: Sicherheit darf nicht als Kostenfaktor betrachtet werden

EVG-Vorstand Reiner Bieck hat die Deutsche Bahn aufgefordert, deren Führungskräfte noch stärker als bisher für das Thema Sicherheit zu sensibilisieren. "Unsere Kolleginnen und Kollegen klagen häufig darüber, dass direkte Vorgesetzte, denen Übergriffe gemeldet würden, mit Desinteresse reagieren und nur wenig Unterstützung anbieten", machte er deutlich. Das Thema Sicherheit werde vor Ort fälschlicherweise oft als "reiner Kostenfaktor" betrachtet und entsprechende Probleme negiert. Viele Betroffene hätten deshalb resigniert und würden Übergriffe schon gar nicht mehr melden. "Es ändere sich ja doch nichts", beklagten die Kolleginnen und Kollegen.

EVG-Vorstand Reiner Bieck hat die Deutsche Bahn aufgefordert, deren Führungskräfte noch stärker als bisher für das Thema Sicherheit zu sensibilisieren. "Unsere Kolleginnen und Kollegen klagen häufig darüber, dass direkte Vorgesetzte, denen Übergriffe gemeldet würden, mit Desinteresse reagieren und nur wenig Unterstützung anbieten", machte er deutlich. Das Thema Sicherheit werde vor Ort fälschlicherweise oft als "reiner Kostenfaktor" betrachtet und entsprechende Probleme negiert. Viele Betroffene hätten deshalb resigniert und würden Übergriffe schon gar nicht mehr melden. "Es ändere sich ja doch nichts", beklagten die Kolleginnen und Kollegen.

"Das könne so nicht weitergehen", so Bieck. Die EVG fordere den Bahnvorstand auf, ein Arbeitsklima zu schaffen, in dem alle Übergriffe gemeldet werden und den betroffenen Kolleginnen und Kollegen geholfen wird. "Die Appelle an die Mitarbeiter, alle Vorfälle zu melden, laufen ins Leere, wenn diese sich nicht ernst genommen fühlen", kritisierte Bieck. Insofern läge die Zahl der Übergriffe sicher noch höher, als es die heute vorgelegte Statistik ausweise.

In diesem Zusammenhang wies EVG-Vorstand Reiner Bieck darauf hin, dass nicht nur Zugbegleiter und Sicherheitspersonal von einer zunehmenden Zahl an Übergriffen betroffen sei; dies beträfe alle Bahnmitarbeiter im öffentlichen Raum, beispielsweise auch die Kolleginnen und Kollegen im Bereich der Auskunft oder an den Fahrkartenschaltern.

Die Bahn habe auf diese Entwicklung nur mit einer quantitativen Veränderung, nicht aber mit einer direkten Personalaufstockung reagiert. Insgesamt wurde nicht mehr Personal eingestellt, es wurden lediglich Mitarbeiter von anderen Bereichen abgezogen und in zentralen Bereichen zusammengefasst. "Das reicht uns als EVG nicht aus", so Bieck. Personelle Präsenz in allen Bereichen sei das beste Mittel, um Reisenden und Mitarbeitern ein Gefühl der Sicherheit zu geben.

Die EVG kritisiere aber nicht nur die Bahn, auch die Länder und Verkehrsverbünde müssten mehr tun. "Es ist ein Unding, wenn bei Ausschreibungen von Nahverkehrsleistungen die Farbe der Sitzpolster oder der Dienstkleidung vorgeschrieben wird, die Frage ob eine durchgängige Doppelbesetzung mit Zugbegleitern oder der punktuelle Einsatz von Sicherheitskräften sinnvoll ist, aber ausgeklammert oder als reine Nebenleistung definiert wird", empörte sich Bieck. Hier sparten die Auftraggeber an der völlig falschen Stelle.

"Bahn fahren ist nach wie vor sicher. Und damit das so bleibt, müsse frühzeitig - also spätestens jetzt - gegengesteuert werden", stellte Bieck fest. Der heute vorgelegte Sicherheitsbericht der DB AG zeige, dass es weiterhin dringenden Handlungsbedarf aller gesellschaftlich Verantwortlichen gebe. Die EVG werde deshalb in ihren Forderungen nicht nachlassen. Die Sicherheit der Mitarbeiter und der Reisenden dürfe im Wettbewerb nicht auf der Strecke bleiben.