EVG-Erfolg: Forderung nach einem neuen Tarifsystem ist vom Tisch

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat den Bahnvorstand aufgefordert, in der nächsten Verhandlungsrunde verbindlich zu erklären, dass der Tarifabschluss der EVG für alle in der EVG organisierten Eisenbahnerinnen und Eisenbahner gelten wird. "Wir wollen in dieser Frage endlich Klarheit. Auch der Dienstleistungsbereich muss - ebenso wie die bei uns organisierten Lokführer - unter unseren Tarifabschluss fallen", machte Regina Rusch-Ziemba deutlich.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat den Bahnvorstand aufgefordert, in der nächsten Verhandlungsrunde verbindlich zu erklären, dass der Tarifabschluss der EVG für alle in der EVG organisierten Eisenbahnerinnen und Eisenbahner gelten wird. "Wir wollen in dieser Frage endlich Klarheit. Auch der Dienstleistungsbereich muss - ebenso wie die bei uns organisierten Lokführer - unter unseren Tarifabschluss fallen", machte Regina Rusch-Ziemba deutlich.

Die EVG hatte, nachdem Auslaufen des Tarifvertrages zum 30.11.2014, auch den Dienstleistungsbereich in ihre Forderungen einbezogen und fordert für diese Kolleginnen und Kollegen ebenfalls 6 Prozent, mindestens aber 150 Euro mehr - bei gleicher Laufzeit. Bislang weigert sich der Arbeitgeber auf diese Forderung einzugehen.

"Wir haben dem Arbeitgeber aufgegeben, die bevorstehenden Feiertage zu nutzen, um eine entsprechende Erklärung vorzubereiten und werden die Verhandlungen deshalb bis Mitte Januar unterbrechen", stelle Regina Rusch-Ziemba fest.

Als Erfolg verbuchte die EVG, dass der Vorschlag des Arbeitgebers, ein neues Tarifssystem einzuführen, vom Tisch ist. Die Tarifkommission und der EVG-Bundesvorstand hatten sich einstimmig gegen Veränderungen in der bewährten Tarifstruktur ausgesprochen. "Wir haben dem Arbeitgeber deshalb heute den Aktenordner ungeöffnet wieder zurück gegeben", machte Regina Rusch-Ziemba deutlich.

Im Laufe der heutigen Verhandlungen hatte es eine erste inhaltliche Annäherung gegeben. So hatte der Arbeitgeber 50 Euro mehr pro Monat als "soziale Komponente" angeboten. "Das ist noch weit entfernt von den von uns geforderten mindestens 150 Euro mehr pro Monat, aber ein erster Schritt in die richtige Richtung", so die EVG-Verhandlungsführerin. Keine Bewegung gab es hingegen bei prozentualen Einkommenserhöhung. Hier bietet der Arbeitgeber lediglich 5 Prozent mehr bei einer Laufzeit von 29 Monaten an. "Das ist uns aufs Jahr gerechnet viel zu wenig", so Regina Rusch-Ziemba.

Die EVG-Verhandlungsführerin kündigte an, dass die EVG bis zur nächsten Verhandlungsrunde, die am 14. Januar 2015 stattfinden wird, zu keinen Streikaktionen aufrufen wird. "Wenn wir streiken, wollen wir den Arbeitgeber treffen, in den nächsten Tagen wären aber vornehmlich die Reisenden die Betroffenen, das ist nicht unser Ziel", macht sie zur Begründung deutlich. Für die Zeit danach werde die EVG aber keine Streikaktionen ausschließen. "Wenn sich am Verhandlungstisch erkennbar nichts mehr bewegt, bewegt sich dann auch bei der Bahn nichts mehr", so Regina Rusch-Ziemba.