EVG Berlin: Michael Bartl ist neuer Vorsitzender

Die Berliner EVG hat einen neuen Vorstand. Auf der Delegiertenkonferenz am vergangenen Freitag wurde Michael Bartl zum neuen Vorsitzenden der EVG Berlin gewählt. Der 52-jährige Jurist ist Betriebsrat bei der DB AG und führt die neue Aufgabe ehrenamtlich aus. Damit löst er Klaus Just (64) ab, der die Berliner Gewerkschaft 17 Jahre lang geführt hatte und nun in den Ruhestand geht.

Klaus Just und Michael Bartl

Als Stellvertreterinnen stehen Bartl Susanne Kielkowski (DB Station und Service AG) und Dagmar Larisch (DB Dialog GmbH) zur Seite. Der Gewerkschafter kündigte an, künftig noch stärker in der Verkehrspolitik der Hauptstadt mitmischen zu wollen: „Hier gibt es viel zu tun, hier hat die EVG ihre Stärken“. Im Mittelpunkt der Arbeit stünden jedoch nach wie vor die Interessen der Beschäftigten in den Verkehrsbetrieben. „Wir werden ein lösungsorientierter, aber auch unbequemer Gesprächspartner für die Arbeitgeber sein“, unterstrich Bartl.

Für die EVG Berlin hieße das nicht nur, durch Tarifverträge Verbesserungen für die Beschäftigten durchzusetzen, betont Vorgänger Klaus Just. Auch bei der umfassenden Digitalisierung innerhalb der Bahn-Industrie / Verkehrsunternehmen  wolle man „ein Wort mitreden“ - und etwa die Weiterbildung der Beschäftigten voranbringen. Neue Technologien dürften nicht zulasten von Arbeitsplätzen gehen. Nur als starke Gewerkschaft werde man die anstehenden Umbrüche im Personen- und Güterverkehr „konstruktiv mitgestalten“.

Michael Bartl dankte seinem Vorgänger und dessen Mitstreitern. „Klaus Just und seine Kolleginnen und Kollegen haben mit ihrer Arbeit den Boden für eine gute Gewerkschaftsarbeit hier in Berlin bereitet“, betonte der 52-Jährige. Während der schwierigen Zeit nach der Privatisierung der Deutschen Bahn hätten sie sich stets für die Interessen der Beschäftigten stark gemacht.

Klaus Just, seit 1999 Vorsitzender der Berliner EVG, hatte auch die Umwandlung der damaligen Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED) zur TRANSNET begleitet. Zuvor war der gelernte Schienenfahrzeugschlosser 20 Jahre lang als Wagenmeister in Cottbus tätig. Für die Zukunft der Berliner EVG hofft Just auf eine weitere Stärkung der Betriebsgruppen und die enge Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen.

„Es kann nicht sein, dass manche Eisenbahner in Vollzeit arbeiten und trotzdem noch Mietzuschüsse beantragen müssen“, so Just. Hiervon seien besonders die Mitarbeiter in den Service-Bereichen betroffen. Für sie müsse sich die Gewerkschaft noch stärker engagieren. Dabei sei die Voraussetzung für gute Löhne und Arbeitsbedingungen – früher wie heute – die Solidarität unter den Beschäftigten.