EVG Berlin kritisiert Preiserhöhung im Nahverkehr der Region
Die EVG Berlin hat die Preiserhöhungen im Öffentlichen Personennahverkehr der Region kritisiert. „Die Fahrpreise um durchschnittlich sechs Prozent anzuheben, ist nicht nachvollziehbar“, erklärte Landeschef Michael Bartl. Dabei gebe es offenkundige und versteckte Erhöhungen.
Zu den sichtbaren Erhöhungen gehöre, dass Einzeltickets künftig vier Euro kosten. Versteckte Preisanhebungen wiederum bedeuteten, dass Fahrgäste, die zwischen den Tarifgebieten B und C fahren, künftig das teurere ABC-Ticket lösen müssen. Auf der Strecke blieben auch die, die auf übertragbare Monatskarten oder Tickets mit Mitnahmeregelungen angewiesen seien, die teilweise deutlich den Preis eines Deutschlandtickets übersteigen.
Bartl kritisierte auch, dass der Ausbau von ÖPNV und SPNV in der Hauptstadt stocke. „Bei vielen Nutzer:innen liegen die Nerven blank, weil Störungen und unzureichende Infrastruktur zu Ausfällen und Verspätungen führen“, meint der Landesvorsitzende der EVG. Ferner fehle Tempo bei Neubauprojekten im Bereich von S-Bahn und Tram. Deshalb müsse auf Prestigeobjekte verzichtet werden. So soll es nach Vorstellungen von Verkehrssenatorin Bonde Magnetschwebebahnen zwischen Flughafen BER und dem weiterhin ungenutzten ICC geben. „Eine Linie, die Normalbürger:innen nichts bringt, trotzdem viel Geld beim Bau verschlingt und im Betrieb ein Energiefresser ist.“ Auch eine Finanzierung aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes lehnt die EVG ab. So entstehe nur eine Mittelkonkurrenz mit bestehenden Verkehrsmitteln. Die Gelder müssten sinnvoller eingesetzt werden.
Eine zweite Ringlinie um Berlin, wie von Bonde vorgeschlagen, sei hingegen sinnvoll. Diese müsse aber an das bestehende Eisenbahn-Netz angebunden werden.