EVG Berlin bei „Gewerkschaftsrunde“ des DGB: Gespräch mit dem Regierenden Bürgermeister

Die EVG Berlin hat am Donnerstag an der „Gewerkschaftsrunde“ des DGB mit dem Regierenden Bürgermeister teilgenommen. Im Mittelpunkt standen dabei aktuelle Herausforderungen im Bahn- und Verkehrssektor, die viele Beschäftigte in der Hauptstadtregion unmittelbar betreffen.

© DGB Berlin-Brandenburg

Schwierige Lage bei DB Cargo – Zukunft des Einzelwagenverkehrs

Die EVG machte deutlich, dass sich der Einzelwagenverkehr weiterhin in einer angespannten Situation befindet. Die aktuellen Entwicklungen treffen auch zahlreiche Berliner Standorte und Beschäftigte.

Umbau des DB-Konzerns

Ein weiteres zentrales Thema war der geplante Umbau des DB-Konzerns und der Holding-Strukturen. Die EVG betonte, dass hiervon besonders viele Kolleginnen und Kollegen in Berlin betroffen sein könnten und forderte soziale Sicherheit und klare Perspektiven.

Kritik an VBB-Tarifanpassungen

Deutliche Kritik gab es an den jüngsten Tarifanpassungen des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg. Die Preissteigerungen und die Streichung bestimmter Tickets würden - statt einer gewünschten Lenkungswirkung - den ÖPNV für viele Menschen unattraktiver machen. Besonders betroffen sind Pendlerinnen und Pendler aus dem Umland, da unter anderem das „BC-Ticket“ abgeschafft wird. Auch der Wegfall der beliebten 10-Uhr-Karte in Berlin wurde kritisiert, da sie Anreize für eine Nutzung außerhalb der Hauptverkehrszeiten geschaffen hatte.

S-Bahn Berlin: EVG fordert zügige Übergangsverträge

Zum laufenden Vergabeverfahren der S-Bahn konnten aufgrund des Rechtsstreits nur wenige Details besprochen werden. Dennoch betonte die EVG, wie wichtig es sei, die Übergangsverträge schnell voranzubringen, um Planungssicherheit zu schaffen. Die Gewerkschaft brachte eine sogenannte „Überkompensationsregelung“ als pragmatischen Ansatz ins Gespräch: In der Übergangszeit sollen keine übermäßigen Gewinne erzielt und an den DB-Konzern abgeführt werden, sodass mehr Mittel im Unternehmen bleiben – für Werke, Maschinen und vor allem Personal. Die EVG warnte zugleich vor möglichen Angebots-Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr, falls sich das juristische Verfahren weiter verzögert.