Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG); Alexander Kirchner, hat die Entscheidung Frankreichs, die Trennung von Netz und Betrieb im Eisenbahnbereich wieder aufzugeben, begrüßt. „Das ist ein starkes Signal“, machte er im Hinblick auf die Diskussionen, die im Rahmen des 4. Eisenbahnpakets im Europäischen Parlament und im Europäischen Parlament geführt werden, deutlich.

Erst Ende Februar hatte das Parlament den Forderungen des EU-Verkehrskommissars Kallas eine Absage erteilt, der sich immer wieder für eine Trennung von Netz und Betrieb ausgesprochen hatte. Eisenbahner aus 16 Ländern der EU hatten zuvor mit einer eindrucksvollen Protestaktion vor dem Europarlament für ihre Vorstellungen einer europäischen Eisenbahnpolitik demonstriert. Allein die EVG war mit über 1000 Eisenbahnern nach Straßburg gereist. Für die strikte Forderung nach einer Zerschlagung so genannter Integrierter Konzerne gab es daraufhin im Europaparlament keine Mehrheit mehr.

„Dass Frankreich nun dem Trennungsmodell eine Absage erteilt, unterstreicht die Richtigkeit der Forderungen“, stellte der Vorsitzende der EVG fest. „Im Integrierten Konzern arbeiten alle miteinander, in getrennten Unternehmen jeder für sich und damit oft gegeneinander“, machte Kirchner deutlich. Dies sei in den vergangenen Jahren auch bei der französischen Eisenbahn immer deutlicher geworden.

Ziel müsse es sein, die Eisenbahnen in Europa so aufzustellen, dass sie sowohl für Reisenden – aber auch für den Güterverkehr – eine immer attraktivere Alternative zum Individualverkehr darstellen. Dass die Trennung von Netz und Betrieb der völlig falsche Weg sei, sei nun auch in Frankeich deutlich geworden.