Digitalisierung: fundierte Ausbildung bleibt notwendige Grundlage

Bei Bus und Bahn ist eine fundierte Ausbildung - insbesondere bei zunehmender Digitalisierung - auch weiterhin eine notwendige Grundlage für die sachgerechte Berufsausübung.

Das ist bei der zweiten Arbeitsgruppenkonferenz deutlich geworden, zu der die EVG zusammen mit dem AGV MOVE jüngst nach Fulda eingeladen hatte. Auch wenn die Automatisierung immer weiter um sich greift, sind solide Fachkenntnisse weiterhin erforderlich.
 
Das wurde unter anderem am Beispiel der Fahrdienstleiter deutlich gemacht. Sie müssen sowohl mit digitaler Technologie arbeiten, als auch die „alten“ Qualifikationen vorhalten. „So müssen Jene, die sich künftig zu Fahrdienstleitern ausbilden lassen und dann mit modernster Technik arbeiten, immer noch wissen, wie man eine Fahrstraße stellt“, machte der zuständige GBR-Vorsitzende Veit Sobek deutlich.
 
Andere DB-Unternehmen zeigten auf, dass sie verstärkt in Qualifizierung investieren wollen; die EVG-Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Arbeitsgruppenkonferenz machten deutlich, dass sie diesen Prozess sozialpartnerschaftlichen mitgestalten werden.
 
Gleichwohl ist noch eine ganze Reihe an Herausforderungen zu bewältigen. Aus Sicht der EVG-Vertreterinnen und Vertreter muss auch künftig immer eine Rückfallebene gegeben sein. Wenn digitale Technologien ausfallen, müssen die „alten Technologien“ noch beherrscht werden können. Das bedeutet, dass in Schlüsselpositionen Qualifikation „auf Vorrat“ vorgehalten werden müssen.
 
Daneben gilt es, die dualen Ausbildungsberufe - im gewerblich-technischen Bereich und ebenso beim KfV und EiB F - inhaltlich in das digitale Zeitalter zu führen. Dafür müssen die Entwicklung der realen Tätigkeitsfelder bei der DB AG in den Blick genommen und die Frage gestellt werden: Was müssen die Nachwuchskräfte künftig können?
 
In diesem Zusammengang gilt es die Frage nach der arbeitsplatzbezogenen digitalen Kompetenz klarer als bisher zu beantworten. Hier besteht Diskussionsbedarf – zumindest für die EVG.
 
Und schließlich hat die DB AG in diesem Veränderungsprozess noch eine ganz praktische Frage zu beantworten: Wie werden die vielen Quereinsteiger, die die Bahn einstellt, in die (digitale) Arbeit integriert?
 
Noch stehen überzeugende Antworten aus. Die EVG wird die nötigen Diskussionen insofern in ihren Gremien - insbesondere in der „Zukunftswerkstatt Tarifpolitik“ sowie auf der nächsten Arbeitsgruppenkonferenz führen. Auch auf der Mitbestimmungskonferenz, die Ende Februar in Köln stattfindet, werden diese Fragen Thema sein.