BuBA und Betriebsratswahl: „Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe“
Die Betriebstemperatur steigt: in einem halben bis Dreivierteljahr werden in unserem ganzen Organisationsgebiet die Betriebsräte neu gewählt. Welche Rolle können dabei die regionalen und der Bundesbetriebs-/-dienststellengruppenausschuss (BuBA) spielen? Das diskutierten die BuBA-Mitglieder auf ihrer Herbstsitzung in Fulda.
„In einigen Betriebsgruppen läuft alles, aus anderen hört man noch nichts“, beurteilte BuBA-Sprecher Rainer Perschewski die aktuelle Lage. Der BuBA versteht sich als Bindeglied zwischen den Betriebsgruppen und der EVG-Zentrale. Indem man voneinander höre und einschätzen könne, wo eventuell noch Schwergang herrscht, könne der BuBA auch als „Frühwarnsystem“ dienen.
„Meine Hilfe kann z.B. sein, dass ich die Tipps, die ich hier bekomme, weitergebe“, so ein BuBA-Kollege Alexander Göttlicher. „Es gehe nicht darum, in einzelne Betriebsgruppen hineinzuregieren. „Wir geben Ideen in die regionalen Betriebs-/Dienststellengruppenausschüsse weiter und bieten Hilfe zur Selbsthilfe.“ Bis hin zu konkreten Aktionsvorschlägen ergänzt Rainer Perschewski.
Tipps und Vorschläge wurden durch ein professionelles Organizing-Netzwerk beim BuBA mitgebracht. Deren grundsätzlicher Hinweis: Die Kampagne zur Betriebsratswahl müsse vom Ende her gedacht werden. Ausgehend vom Wahltermin und dem konkreten Ziel, das im Betrieb erreicht werden soll, müssen Formate festgelegt und sodann einzelne Schritte definiert werden.
Als ein wichtiger Bestandteil wurde das Erkennen der aktuellen Sorgen und Nöte unserer Kolleg:innen benannt. Ebenso, die Erfolge der Betriebsratsarbeit der vergangenen Jahre offen darzustellen. Hierzu gehört auch, die Themen klar zu beschreiben, bei denen man sich nicht durchsetzen konnte. Wir wissen, wo wir unsere Kolleg:innen treffen können, wie wir mit ihnen ins Gespräch kommen und können gut zuhören. Daraus leiten wir unsere Aufgaben ab und geben Rückmeldungen.
Zuvor hatte EVG-Vorstand Frank Hauenstein über den aktuellen Sachstand der geplanten Satzungsänderungen informiert, die im November auf der Bundeskonferenz beschlossen werden sollen. Dabei werden Strukturen und Gremien verschlankt. „Wir passen unsere Arbeitsgrundlage an“, so Frank. „Es geht darum, das Ehrenamt zu entlasten und mehr Zeit für die direkte Mitgliederbetreuung zu ermöglichen. Überall da, wo wir mit dem Mitglied unmittelbar in Kontakt treten, ändert sich nichts.“
Erarbeitet wurden die Vorschläge zur Satzungsanpassung von einem Arbeitskreis des Bundesvorstandes, der damit einen Auftrag des Gewerkschaftstages 2022 umsetzt. Auch BuBA-Sprecher Rainer Perschewski gehört dem AK Satzung an. „Unsere derzeitigen Regelungen stammen aus der Zeit des Zusammenschlusses von TRANSNET und GDBA. Es ist schon richtig und wichtig, sie nach anderthalb Jahrzehnten an die heutigen Realitäten anzupassen.“