Betriebsräte-Akademie geht in die nächste Runde

Mit dem speziellen Angebot einer Betriebsräteakademie wollen EVG und EVA Akademie auch in der zweiten Staffel betriebliche Interessenvertreter*innen weiterqualifizieren und für die kommenden Herausforderungen der betrieblichen Mitbestimmung fit machen.

Sie haben ganz genaue Vorstellungen davon, was sie von ihrer Teilnahme an der zweiten Staffel der Betriebsräte-Akademie erwarten. Neben der Möglichkeit, sich zu vernetzen, geht es 45 Kolleginnen und Kollegen vor allem darum, sich persönlich weiterzuentwickeln, die eigenen Kompetenzen zu stärken und ihr Fachwissen als engagierte Betriebsrät*innen auszubauen.

Das ist auch sehr wichtig, macht Johanna Uekermann deutlich, die als Geschäftsführerin der EVA-Akademie die Qualifizierungsreihe verantwortet. Angesichts der zunehmenden Digitalisierung und des Umbruches am Arbeitsmarkt sei es wichtig, dass Mitbestimmung auf Augenhöhe erfolge. Dafür solle die Betriebsräte-Akademie die Voraussetzungen schaffen.

Für EVG-Vorstand Kristian Loroch ist der konstruktiv-kritische Umgang zwischen Betriebsräten und dem Arbeitgeber ein Stück gelebte Sozialpartnerschaft, die nicht unbedingt selbstverständlich sei. „Jeder hat seine Rolle, aber wenn es beispielsweise um Arbeitsplatzsicherheit geht oder um die Weiterentwicklung eines Unternehmens, dann haben beide Parteien das gleiche Ziel“. Die Betriebsräte-Akademie sorge in diesem Zusammenhang für das nötige Rüstzeug, insofern freue er sich schon jetzt auf die Ergebnisse, die in 15 Monaten – im Juni 2022 - präsentiert werden.

Martin Seiler, Personalvorstand der Deutschen Bahn, beschreibt die Sozialpartnerschaft zwischen betrieblicher Interessenvertretung und Arbeitgeber schmunzelnd mit seinen ganz eigenen Worten: „Wir leben nicht in einer Kurzzeitbeziehung, wir können uns noch nicht einmal scheiden lassen, deshalb müssen wir miteinander auskommen“. Wichtig sei in diesem Zusammenhang, ein gemeinsames Verständnis für die Themen der Zukunft zu entwickeln.

Welche Formen der Zusammenarbeit gibt es in den Betrieben von morgen? Arbeiten wir mehr im Team? Oder immer wieder mal von zu Hause? Wie entwickelt sich das Betriebsverfassungsgesetz weiter? All das seien Fragen, die zu beantworten es fachlich geschulter Betriebsräte bedürfe.

Deshalb habe die DB AG ein Interesse an der Betriebsräte-Akademie und unterstütze die dort geleistete fachliche Arbeit. Für EVG-Vorstand Kristian Loroch wäre es wichtig, dass auch die Arbeitgeber im NE-Bereich Partner würden und ihre Betriebsräte ebenfalls auf der Betriebsräte-Akademie weiterbilden ließen. „Noch wurde dort nicht erkannt, wie wichtig gut geschulte Betriebsräte für die Zusammenarbeit sind. Hier müssen wir noch ein wenig Überzeugungsarbeit leisten. Ich bin jedoch sicher, dass uns das zur dritten Staffel gelingt“, erklärte er.

In acht Projektgruppen werden die Teilnehmenden so spannende Themen wie „Das Betriebsratsbüro der Zukunft“ „Arbeitszeitgestaltung in der neuen Arbeitswelt“ oder „Digitalisierung und Mitbestimmung“ bearbeiten. Die Ergebnisse sollen dann in die Betriebsratsarbeit der EVG einfließen.