Ausbildungsumlage soll kommen

CDU und SPD sind sich offenkundig einig. Die Ausbildungsumlage soll kommen - sie ist auch im Koalitionsvertrag vereinbart. Auf ihrer Klausur einigten sich die Fraktionen, einen Gesetzentwurf vorzulegen. Er soll zu Beginn des vierten Quartals im Abgeordnetenhaus beraten werden.

Sollten die 2 000 zusätzlichen Ausbildungsplätze im Vergleich zu 2023 zum Jahresende nicht erreicht werden, soll das Gesetz Anfang 2026 beschlossen werden. Die Umlage fließt an die Unternehmen zurück, die tatsächlich ausbilden. Auch EVG und EVG-Jugend in Berlin hatten sich für die Abgabe starkgemacht. Denn sie schafft Anreize für Betriebe, fördert die Ausbildung und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen.

In keinem anderen Bundesland suchen nämlich so viele Jugendliche erfolglos einen Ausbildungsplatz. Und in keinem anderen Bundesland ist die Zahl der ausbildenden Betriebe so gering wie hier. 9 von 10 Berliner Betrieben bilden überhaupt nicht aus. Jahr für Jahr gehen tausende Jugendliche ohne Ausbildungsplatz leer aus. Das muss sich endlich ändern! Berlins EVG-Vorsitzender Michael Bartl: „Wir werden das weitere Vorgehen genau beobachten. Leere Versprechungen oder Worthülsen brauchen wir nicht!“

Hier sind zehn gute Gründe für die Ausbildungsumlage

1. Chancengleichheit: Die Ausbildungsumlage trägt dazu bei, dass alle Jugendlichen, unabhängig von ihrer sozialen oder wirtschaftlichen Herkunft, Zugang zu einer fundierten Ausbildung erhalten. Dadurch wird sichergestellt, dass jeder die gleichen Möglichkeiten hat, seine Fähigkeiten zu entwickeln und einen erfolgreichen Start ins Berufsleben zu finden.

2. Entlastung kleiner Unternehmen: Die finanzielle Belastung durch die Ausbildung kann für kleine und mittelständische Unternehmen erheblich sein. Eine Ausbildungsumlage sorgt dafür, dass die Kosten über alle Unternehmen solidarisch verteilt werden, was insbesondere den kleineren Betrieben hilft, gleichwertige Ausbildungsangebote ohne finanzielle Überforderung bereitzustellen.

3. Steigerung der Zahl der Ausbildungsplätze: Durch die Einführung der Ausbildungsumlage werden Anreize geschaffen und finanzielle Mittel bereitgestellt, die dazu beitragen, mehr Ausbildungsplätze zu schaffen. Dies führt zu einem wettbewerbsfähigen Ausbildungsmarkt, der sowohl den Bedarf an Fachkräften deckt, als auch Jugendlichen mehr Möglichkeiten bietet.

4. Verbesserung der Ausbildungsqualität: Die Mittel, die durch die Umlage generiert werden, können auch gezielt in Programme und Initiativen investiert werden, die die Qualität der Ausbildung verbessern. Dadurch wird sichergestellt, dass die Ausbildungsinhalte aktuell, praxisnah und auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes abgestimmt sind.

5. Sicherung des Fachkräftenachwuchses: Die Ausbildungsumlage sorgt dafür, dass Unternehmen auch in Zukunft über die notwendigen Fachkräfte verfügen können. Indem mehr junge Menschen in relevanten Berufen ausgebildet werden, wird die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gesichert und der Fachkräftemangel in verschiedenen Branchen aktiv bekämpft.

6. Reduzierung von Jugendarbeitslosigkeit: Durch die Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze wird die Jugendarbeitslosigkeit signifikant gesenkt. Junge Menschen erhalten bessere Perspektiven und Chancen auf dem Arbeitsmarkt, was zu einer stabileren sozialen und wirtschaftlichen Lage in der Gesellschaft führt.

7. Transparente Finanzierung: Eine Ausbildungsumlage schafft eine klare und nachvollziehbare Finanzierung von Ausbildungsplätzen. Dies erhöht das Vertrauen aller Stakeholder – von Jugendlichen über Unternehmen bis hin zu Bildungseinrichtungen – in das Ausbildungssystem und seine Fairness.

8. Stärkung der sozialen Verantwortung: Betriebe, die zur Ausbildung beitragen, zeigen Engagement und soziale Verantwortung. Sie erkennen die Bedeutung der Förderung junger Talente und leisten aktiv einen Beitrag der Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt.

9. Bessere Vernetzung von Unternehmen und Schulen: Die Einführung der Umlage kann genutzt werden, um die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen weiter fördern. Dies ermöglicht praxisnahe Ausbildung und bereitet die Schüler*innen auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vor.

10. Langfristige Gesellschaftsinvestition: Die Finanzierung der Ausbildung ist eine nachhaltige Investition in die Zukunft der Gesellschaft und der Wirtschaft. Durch die Förderung einer gut ausgebildeten Jugend wird ein stabiler und prosperierender Arbeitsmarkt geschaffen, der den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist.