Frauen in Genossenschaften und Gewerkschaften – ein besonderer Spaziergang

Unter dem Motto „Frauen in Genossenschaften und Gewerkschaften“ machten die Frauen aus dem Ortsverband Berlin einen ganz besonderen Spaziergang in Berlin. Mit der Stadtführerin Claudia von Gèlieu ging es mitten in den Kreuzberger Kiez rund um den Oranienplatz.

Dabei wusste die Stadtführerin zwei Stunden lang viel über die meist unsichtbaren Frauen zu berichten, die in diesem Stadtteil gewirkt hatten. Da gibt es die Geschichten von Luise Henriette von Oranien, die nicht nur Oranienburg geprägt hat, sondern auch diesen Landstrich in Berlin, und die von der Frauenrechtlerin Lina Morgenstern, die die erste Volksküche 1866 in Berlin gründete. 

Neu war für die teilnehmenden Frauen, dass die ersten so genannten Gastarbeiter, die nach Berlin kamen, Frauen waren. Neben Siemens hielten die türkischen Gastarbeiterinnen bei AEG, Telefunken, DeTeWe und vielen mittelständigen Textilunternehmen die Produktion in Gang, meist in Leichtlohngruppen.

Die Stadtführerin berichtet von der Gründung der Markthallen in Berlin und vom „Kartoffelaufstand“ der Frauen, in dessen Folge ein Politikverbot für Frauen erlassen wurde und von den Vorgängern der Bahnhofsmission, die zunächst eine reine Frauenorganisation war. Am Engelbecken, am Haus der ehemaligen Generalkommission der freien Gewerkschaften, hören die Frauen von der starken Frau Emma Ihrer und der Zeit, als man Frauen gar nicht unbedingt in die Gewerkschaften aufnehmen wollte. 

Nach zwei Stunden ist der Spaziergang leider vorbei. Wir haben viel Neues erfahren und werden sicher weitere Streifzüge auf den Spuren der Frauen in Berlin machen.