27. Januar: Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

79 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz wird in Deutschland der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Der Gedenktag am 27. Januar erinnert daran, in welche Abgründe Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit führen können, wenn man diesem Denken und Handeln nicht früh und entschieden entgegentritt.

In diesem Jahr ist die Erinnerung von besonderer Bedeutung: Die aktuellen correctiv.org-Enthüllungen zum konspirativen Treffen von Rechtsextremen und AfD-Politiker:innen erinnern heute mehr denn je an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Am 27. Januar 1945 wurden die zurückgelassenen Insassen des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz von Soldaten der Roten Armee befreit. Was sie dort entdeckten, lässt uns noch heute den Atem stocken vor Entsetzen vor diesem unvorstellbaren Ausmaß an menschlicher Grausamkeit. 

Es darf keinen Schlussstrich bei dem Gedenken an dieses Menschheitsverbrechen geben - den Geschichtsleugnern stellen wir uns entgegen. Als Eisenbahner:innen erinnern wir dabei insbesondere an die Rolle vieler damaliger Reichsbahner:innen, ohne die Deportationen und millionenfache Ermordungen nicht hätten stattfinden können.

Zugleich erinnern wir an die zahlreichen Eisenbahn-Gewerkschafter wie Hans Jahn, Lorenz Breunig oder John Sieg, die sich der Nazi-Herrschaft aktiv entgegenstellten. Die EVG bekennt sich zu ihrem antifaschistischen Erbe. Wir stehen gerade jetzt ein für Solidarität und Zusammenhalt und gegen Antisemitismus und Ausgrenzung. Dafür zu kämpfen, ist unsere demokratische Pflicht. „Nie wieder“ ist jetzt! 

Allein in Auschwitz wurden zwischen März 1942 und November 1944 etwa 1,1 Millionen Menschen durch das NS-Regime ermordet. Das heutige Datum ist in Deutschland seit 1996 offizieller Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. 2005 haben ihn die Vereinten Nationen zusätzlich zum internationalen Holocaust-Gedenktag erklärt. 

Gedacht wird am 27. Januar der sechs Millionen ermordeten europäischen Juden, der Sinti und Roma, der Zwangsarbeiter:innen, der Menschen mit Behinderung, der Homosexuellen, Kriegsgefangenen, Frauen und Männer des Widerstands oder anderer Menschen, die aus anderen Gründen der totalitären Staatsgewalt zum Opfer gefallen sind. 

Der gemeinsame Kampf gegen Populismus, Nationalismus und Rechtsextremismus bleibt in Deutschland und Europa hochaktuell und wichtig. Daher gilt es für uns als EVG und gemeinsam innerhalb der DGB-Gewerkschaftsfamilie klare Haltung zu zeigen.