1. Mai: Für die EVG ist jeder Arbeitsplatz wichtig

Der stellvertretende Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Klaus-Dieter Hommel, hat anlässlich des 1. Mai die wichtige Rolle der Gewerkschaften hervorgehoben. „Die vergangenen Wochen haben eines ganz deutlich gezeigt: wenn es Gewerkschaften nicht gäbe, sie müssten umgehend gegründet werden“, machte er deutlich.

„Wir erleben, dass die viel gepriesene Sozialpartnerschaft zur Zeit auf eine harte Probe gestellt wird“, erklärte Hommel. In der Frage der Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen, die gerade jetzt eine besondere Herausforderung darstellten, müsse mit den Arbeitgebern immer wieder langwierig um tragfähige Lösungen gerungen werden. Gleiches gelte für den Umgang mit Risikogruppen.

„Wir brauchen feste Regeln. Mit freiwilligen Vereinbarungen kommen wir nur in kleinen, zeitraubenden Schritten voran. Unser Ziel wird sein, für die Bus- und Bahnbetriebe in unserem Organisationsgebiet - aber auch den Bereich Schiff, da wo wir vertreten sind - künftig entsprechende tarifliche Vereinbarungen zu treffen, um die berechtigten Ansprüche unserer Mitglieder nicht der Beliebigkeit der Arbeitgeber anheim zu stellen“, erklärte der stellvertretende EVG-Vorsitzende.

Gerade jetzt zeige sich, wie wichtig Tarifverträge seien - und damit die Gewerkschaften, die diese verhandeln. „So manchem wird erst jetzt bewusst, dass wir es sind, die Sorge dafür tragen, dass die Folgen der Corona-Pandemie abgemildert werden und den Beschäftigten geholfen wird, wo immer dies möglich ist. Es lohnt sich immer, Mitglied einer Gewerkschaft zu sein. In der Gemeinschaft sind wir stark“, so Klaus-Dieter Hommel.

Eine besondere Herausforderung werde es in diesem Zusammenhang sein, die Arbeitsplätze der Kolleginnen und Kollegen zu sichern. „Angesichts massiv eingebrochener Fahrgastzahlen und damit verbundener fehlender Einnahmen haben alle Bus- und Eisenbahnverkehrsunternehmen derzeit große finanzielle Probleme. Die werden sich eigenständig so schnell auch nicht lösen lassen“, stellte Hommel fest. „Deshalb brauchen wir finanzielle Unterstützung vom Bund und kreative Lösungen auf betrieblicher Ebene.

Es kann nicht sein, dass unsere Kolleginnen und Kollegen bei Bus und Bahn unter schwierigsten Bedingungen wochenlang die Grundversorgung der Mobilität sicherstellen, um anschließend um ihren Arbeitsplatz fürchten zu müssen“, erklärte der stellvertretende EVG-Vorsitzende. Auch die Schiffsbetriebe habe man dabei im Blick.

Die hohen Ziele, die sich die Bundesregierung in Sachen Klima- und Umweltschutz gestellt habe, blieben auch nach Corona bestehen. „Deshalb muss künftig noch viel stärker in die klimaschonenden Verkehrsträger Bus und Bahn investiert werden. Da wird jeder Beschäftigte gebraucht, jeder Arbeitsplatz ist wichtig. Gerade das muss am Tag der Arbeit ganz deutlich gesagt werden“, so der stellvertretende EVG-Vorsitzende, Klaus-Dieter Hommel.