Trennung von Netz und Betrieb - sag' uns deine Meinung

FDP und Grüne wollen in den Koalitionsverhandlungen eine Trennung von Netz und Betrieb durchsetzen. Dafür gebe es verschiedene Modelle, heißt es. Eine Zerschlagung des DB-Konzerns würde zu massiven Arbeitsplatzverlusten und zu Lohneinbußen führen. Auch würde sie Stillstand für die Verkehrswende bedeuten - die wir aber dringend brauchen, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Wir wollen eure Meinung hören. Was haltet ihr von den Vorschlägen der FDP und den Grünen, den integrierten DB-Konzern zu zerschlagen. Sende uns eine Videobotschaft.

Video-Upload - deine Meinung zur Trennungsdebatte

Tipps zur Erstellung Deines Videos:
Falls Du Dir nicht sicher bist, worauf es dabei ankommt, haben wir hier ein paar Tipps für Dich dagelassen.

Allgemein:

  • Achte auf einen neutralen, ruhigen Hintergrund
  • Such Dir einen hellen Ort, jedoch nicht mit direkter Sonneneinstrahlung
  • Vermeide laute Hintergrundgeräusche


Format und Perspektive:

  • Nimm das Video am besten im Querformat auf
  • Die Kamera ist auf Augenhöhe und zeigt etwa 1/4 von Dir. Über Deinem Kopf ist eine Handbreit Platz

Aufnahme:

  • Sprich direkt in die Kamera
  • Versuche Dich kurz zu halten und konzentriere Dich auf die Kernbotschaft
  • Nutz die Fokusfunktion Deiner Kamera, um das Bild scharf zu stellen

Ganz wichtig: Nimm Deine persönliche Glückwunsch-Botschaft - am besten mit Deinem Handy – auf und schick uns Deinen Video-Clip. Wir haben auf der rechten Seite eine spezielle Upload-Möglichkeit eingerichtet, mit der das Verschicken problemlos möglich ist.

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Um Videos zu erstellen, ist es in der Regel unabdingbar, dass andere Personen aufgenommen werden. Damit dabei alles mit rechten Dingen zugeht und Datenschutzrichtlinien eingehalten werden, stellen wir Dir eine Einverständniserklärung zur Verfügung. Sollten Personen in Deinem Video im Mittelpunkt stehen, bitte sie einfach den Zettel auszufüllen und alle sind auf der sicheren Seite.

Eure Meinungen

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Ralf Gilberg aus Porta Westfalica, Donnerstag, 18-11-21 13:27

Die Bahn hat zur Zeit genung Probleme, die sie erst einmal selbst im Griff bekommen muss, hier meine ich in erster Linie der große Personalwechsel. Da in den nächsten zehn Jahren ein sehr hoher Anteil des Personals in den Ruhestand geht, muß hier erst einmal Eratzs beschafft werden. Wenn man sich zur Zeit den Regionalverkehr anschaut, sieht es bei der Mitbewerbern auch nicht gerade sehr rosig aus, ich denke nur an die Insolvenz von Abellio. Durch eine Aufteilung wird es in den nächsten zehn Jahren auch nicht besser, eher schlechter. Nein zur Zerschlagung.

 

Florian Helf aus Mainz, Donnerstag, 18-11-21 10:51

Ich sehe es ähnlich wie der Kollege aus Lübeck. Der DB-Konzern fährt seit Jahren beständig gegen die Wand. Ich habe meine Ausbildung im Konzern gemacht und bin 2014 zu einer NE-Bahn gewechselt, da mir dort die nötige Arbeitsplatzsicherheit geboten werden konnte. Ich arbeite dort übrigens heute noch!

Der Konzern ist insbesondere im Infrastrukturbereich heute schon einzig und allein auf Proftstreben getrimmt, da DB Netz und DB StuS die einzigen wirklich zuverlässigen Renditebringer des Konzerns sind. Dennoch werden die Gewinne nicht in die Infrastruktur gesteckt, sodnern verschwinden in den schwarzen Löchern des integrierten Konzerns.

Eine Reform dieses Wildwuchses ist dringend notwendig und vor dem Hintergrund des Zustands der Infrastruktur kann diese nur dahin führen, dass die Infrastruktursparte mit allen dazugehörigen Gesellschaften in eine AöR oder KöR ausgegliedert wird und unmittelbar dem Verkehrsministerium unterstellt wird. Damit wäre keineswegs ein Abbau von Arbeitsplätzen verbunden, da die vorhandenen Mitarbeitenden weiter benötigt werden. Wie sonst soll man denn den Verfall der Infrastruktur verhindern?! Von Lohn- und Sozialdumping kann keine Rede sein, da es sich dabei dann zwangsweise um öffentlichen Dienst handeln würde.

Der Rest des Konzerns kann grundsätzlich ja in Staatsbesitz verbleiben, muss sich aber den Realitäten stellen und seine Strukturen entsprechend anpassen. Hier muss der Weg eine Verschlankung der Führungsetagen sein mit klaren Hierarchien. Die privatwirtschaftliche Ausrichtung mit den Gesellschaftsformen AG und GmbH ist heute ja sowieso schon gegeben.

 

Thomas Toschka aus Lübeck, Mittwoch, 17-11-21 18:35

Mit Entsetzen und wachsendem Ärger blicke auf den Protest der EVG gegen eine angebliche Zerschlagung der Deutsche Bahn, verbunden mit dem Vorwurf, dass die Wettbewerbsbahnen dieses nur aus Wettbewerbsgründen und zur Schwächung der DB betreiben.

Ebenso entsetzt bin ich als Mitglied über die Argumentationslinie, die hier aufgebaut und inzwischen sogar von Politikern der SPD im Bundestag ungeprüft wiederholt werden. Eine Trennung würde zu enormen Jobverlusten, ins Chaos führen und das System Bahn lahmlegen.

Gerade wenn man die „Erfolge“ der DB Netz mit „null“ Wachstum und einem riesigen Investitionsstau sieht, fragt man sich, ob nicht längst Lähmung eingetreten ist, der dringend aufgebrochen werden muss.

Ich finde den Protest falsch, Fachleute plädieren schon lange für Reformen und dies aus guten Gründen.

Der DB-Konzern fährt nicht nur wegen Corona Milliardenverluste ein, benötigt riesige Finanzhilfen und ist mit mehr als 30 Milliarden Euro inzwischen so hoch verschuldet wie einst die Deutsche Bundesbahn. Wenn man sich die Geschäftsberichte ansieht, hat bspw DB Cargo 2021 keineswegs mehr als 2019 transportiert, was aber auffällig ist, dass die Verluste in vergleichbaren Zeiträumen gestiegen sind. Nach den Berichten der DB AG hatte man bei DB Cargo im 1HJ 2019 bei einem Umsatz 2.141 Mio € einen Verlust von 132 Mio verzeichnet, 2021 waren es bei 2.130 Mio € Umsatz bereits 211 Mio Verlust. Das heißt, auf jeden verdienten Euro muss die DB Cargo 10 Ct dazu tun, um ihre Ausgaben zu decken. Klar, das man da als Konzern nicht auf die Gewinne der DB Netz AG verzichten möchte.

Bezeichnend hier auch der Satz von Kollegen Brunkert im Tagesspiegel, "Es sei zudem zweifelhaft, ob die Deutsche Bahn die nötigen Investitionen in neue Züge stemmen könne, wenn die Infrastruktur nicht Teil des Konzerns bleibe." Frage, wie ist es mit der Quersubventionierung hier gestellt, sollte das tatsächlich Realität sein.

Im Vergleich dazu haben die Wettbewerbsbahnen im SGV im gleichen Zeitraum nicht nur weitere Anteile am SGV gewonnen, sondern schaffen dieses auch noch mit kleinen Gewinnen und nicht mit riesigen Verlusten. Soweit auch die Erwiderung auf den Kollegen Schwarz, nicht nur die DB hat den Laden am Laufen halten, wenn mehr als 55% des SGV auf die Kappe der Wettbewerber geht.

Für die Defizite des Eisenbahnverkehrsunternehmen haften letztlich wir, die Steuerzahler. Der Bundesrechnungshof und die Monopolkommission fordern als Berater der Regierung seit Jahren in Sonderberichten dringend nötige Reformen von der Politik.

Doch unter Kanzlerin Merkel und wechselnden Verkehrsministern der CSU wurden der Rat der Experten weitgehend ignoriert. Die Auswirkungen dieser Politik spüren vor allem die an der Basis tätigen Eisenbahnerinnen und Eisenbahner tagtäglich. Bei Zugbegleitern, Lokführer, Werkstattmitarbeitern, Fahrdienstleitern häufen sich seit Jahren die Beschwerden über Fehlplanungen, mangelnde Fachkompetenzen in allen DB-Führungsebenen, die zu vielen betrieblichen Problemen führen. Es herrscht noch immer in vielen Bereichen der DB ein eklatanter Personalmangel.

Der von der EVG in manchen Medien verkündete Hinweis, bei der DB würde „ein Zahnrad ins andere“ greifen, stimmt schlicht und einfach seit langen nicht mehr. Die Qualität der DB ist in den letzten Jahren immer schlechter geworden, Verspätungen und Zugausfälle sind mittlerweile die Regel. Der Hilfszug rückt nicht aus, weil die Lok fehlt und wie oft steht der Triebfahrzeugführer inzwischen vor sog. Adhoc-Baustelken, weil die Trassenkonstruktion nichts von der Baustelle wusste?

Die drängenden Probleme des Klimaschutzes, der Überlastung unserer Straßen bedürfen einer deutlichen Stärkung des Systems Schiene.

Mit einem einfachen „weiter so“ und plumpen Angriffe auf alle, die etwas im System Schiene ändern wollen, wird die EVG meiner Meinung nach den drängenden Problemen nicht gerecht. Das „System Schiene“ muss weiterentwickelt werden und dazu gehört auch über die Rolle des DB-Konzern und ihren einzelnen Töchter nachzudenken und diese entsprechend der Ziele, weiter zu entwickeln ggf. zu reformieren.

Es bestehen bei mir viele Zweifel, ob die EVG die Interessen aller Mitgliederinnen und Mitglieder im Auge hat. Meiner Meinung nach werden die Kolleginnen und Kollegen in den weit über 1000 deutschen Eisenbahnunternehmen (davon allein rund 450 Eisenbahnverkehrsunternehmen) schlicht übersehen und vergessen.

Es gibt soviel zu tun, als dass man seine Ressourcen bei Demos vor den Parteizentralen der Grünen oder der FDP verschwenden sollte.

 

Frank Werner aus Magdeburg, Mittwoch, 17-11-21 12:50

Ich bin seit 1985 Eisenbahner und habe schon viele Veränderungen miterleben dürfen. Eine Trennung ,wie von FDP und Grünen beabsichtigt, wäre fatal für die Verkehrspolitik und das Erreichen von Klimazielen in Deutschland. Deshalb von mir ein klares NEIN zur Spaltung des Konzerns!!!

 

Richard Kriege aus Oebisfelde, Mittwoch, 17-11-21 11:16

Eine Splittung / Zerschlagung der Bahn ist generell der falsche Weg.
Die Vergangenheit der letzten Jahre zeigt es uns, wie unsere
Verkehrsanlagen herunter gekommen sind. Ein Zeichen, dass sich etwas ändern muss. Profitbestreben ist der falsche Weg.
Wann merkt man das in den oberen Etagen und der Politik.
Die Eisenbahn gehört wieder in staatliche Hände.

 

Markus Gamisch aus Duisburg, Dienstag, 16-11-21 19:04

Eine mobile Zukunft gibt es nur mit der Bahn (DB) und das aus einer Hand. Noch ist das Angebot welches von DB Fernverkehr und dem Regionalverkehr zusammen offeriert wird, in sich weitestgehend schlüssig. Die Märchengeschichte von mehr Wettbewerb und einem dadurch für die Kunden spürbaren Zugewinn, zeigt sich derzeit bei Abellio und Co. Das Motto für die Zukunft muss heißen, kein noch größerer Flickenteppich an Zuständigkeiten sondern ein in sich schlüssiger und attraktiver Schienenpersonenverkehr. Österreich macht es mit dem Klimaticket vor.
Güter auf die Schiene - hier zeigt uns die Schweiz wie es geht.
Mann muss das Rad nicht neu erfinden - aber gute Ideen darf man annehmen und ggf. verbessern. An solchen Ideen, Innovationen und deren Umsetzungen muss sich die kommende Regierung messen lassen.
Kaputtgemacht wurde die vergangenen 27 Jahre Bahn AG bereits genug. Es wird Zeit für zukünftige Generationen in Deutschland was Nachhaltiges zu schaffen. Das heutige Streckennetz weißt trotz dem einen oder anderen vereinzelten Neubau in den vergangenen Jahren, mehr als 6000 Kilometer weniger Schiene aus, wie zur Gründung der Bahn AG im Jahr 1994.
Das ist Rückschritt!
Glauben an Zukunft und das Bewusstsein sich dafür einzusetzen zeigt die heutige Aktion in Berlin. Dank an dieser Stelle allen die sich auch Heute durch Ihre persönliche Präsenz in Berlin, gegen eine Zerschlagung der DB AG ausgesprochen haben.

 

Annett Pluschkat aus Wismar, Dienstag, 16-11-21 16:11

Zerschlagung? NEIN DANKE! Gerade wächst zusammen, was zusammen gehört. Eine Zerschlagung der Bahn wäre der absolute Untergang. Das möchte ich nicht erleben! Wir brauchen endlich Ruhe und Stabilität.

 

Willi Jörg aus Augsburg, Dienstag, 16-11-21 15:44

Durch eine Zerschlagung der Bahn werden Arbeitsplätze vernichtet, Wartung und Entstörung sind nicht mehr gewährleistet. Ein sicherer Bahnbetrieb unmöglich gemacht.

 

Christoph Thalmann aus Frankfurt/Main, Dienstag, 16-11-21 14:20

Der Schienenverkehr wird durch Visionen, nicht durch Privatisierungen und Umorganisationen verbessert !
Deutschland ist ein Autoland, der Mitbürger hierzulande ist nur schwer zu motivieren, den ÖV zu nutzen. Daher wäre es sinnvoller und effektiver, mit den bestehenden Finanzmitteln die Autobahnen vom Schwerverkehr auf den Fernstraßen zu entlasten, als die Fläche noch weiter mit dem ÖPNV zu erschließen.
Folgendes spricht dafür:
• Klimaschutz wird gefördert
• Mangel an LKW-Fahrer wird entspannt
• Weniger Unfälle durch Übermüdung
• Attraktivität für Beruf Kraftfahrer steigt, wenn Feierabend zuhause statt auf dem Rastplatz verbracht werden kann
• Keiner ist dagegen (weder Autofahrer noch LKW-Fahrer, die keine Lust mehr auf Staus haben noch die Speditionen)
Lasst uns Terminals bauen und den Güterverkehr auf die Schiene bringen.
Vision: Freie Fahrt für Güter- und Regionalverkehr auf dem bestehenden Gleisnetz (erweitert durch Terminalanschlüsse), Transrapid für den Personenfernverkehr für rasche, direkte City-Verbindungen !

 

Ralf Thiele aus Frankfurt am Main , Dienstag, 16-11-21 12:18

Zusätzlich zu den guten Argumenten im „Flyer_DB-Zerschlagung“ macht mir das Vorhaben persönlich noch aus einem anderen Grund Sorgen. Wir alle wissen was der „Markt“ aus Arbeitnehmersicht im privatisierten Gesundheitswesen z.B. Krankenhäusern oder bei der Post z. B. den Paketdiensten oder bei der Zeitarbeit und Mitarbeitern von Unternehmen mit Werkverträgen oder auch bei den Lehrern unserer Kinder, die sich mit Zeitverträgen von Schuljahr zu Schuljahr retten müssen angerichtet hat.

Aus meiner Sicht würden Grüne und FDP mit dem Vorhaben der DB Zerschlagung nun auch diesen Bereich komplett dem „Markt“ opfern und damit den Niedriglohnsektor wieder Tür und Tor öffnen. Und das obwohl Wettbewerb auf dem DB Netz stattfindet. Nach meiner Kenntnis gibt es viele Eisenbahnverkehrsunternehmen die auf dem DB Netz fahren. Die erwarteten Probleme wie Insolvenzen eingeschlossen.

Wenn es die stabilen DB Unternehmen nicht mehr geben sollte, wer gleicht dann solche Unwägbarkeiten aus?

 
 

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