Informationen aus dem Bereich: Infrastruktur

Fahrbahn – Oberleitung – Leit- und Sicherungstechnik

Prins Team

Das zeigt ein kleines Prins Team mit zwei Mitarbeitern bei der Weicheninspektion in Nürnberg Hbf. Beide Mitarbeiter sind ausgebildete Weichenmechaniker mit der Eingruppierung Fgr TV 1 - 108. Für unsere jungen Auszubildenden mit dem Berufsbild Metro (Mechatroniker) sind in ihrem Ausbildungsplan seit zwei Jahren schon die ersten zwei Module im Lehrplan mit aufgeführt. Das ist ein großer Schritt, damit man junge Kollegen schneller in eine höhere Lohngruppe bringt.
Foto 6 zeigt Mitarbeiter aus dem Fachbereich Oberleitung in einem Tunnel auf der Neubaustrecke Nürnberg - München. Bei der Inspektion werden hier die Abgasmessungen, des TVT und auch des Aggregates für die Beleuchtung mit durchgeführt. So wird auf die gesundheitlichen Risiken bei Tunnelarbeiten geachtet.

Aussagen von Beschäftigten:

Leit- und Sicherungstechnik

Rolf, Teamleiter Fahrbahn: „Die immer umfangreicheren Bautätigkeiten erfordern immer mehr Qualifikation und Mitarbeiter. Aber das wollen wir auch. Die Eigenfertigungstiefe lässt sich, bei entsprechender Personaldecke und Ausstattung mit Arbeitsmitteln, weiter erhöhen. Die Kollegen stehen „Gewehr bei Fuß“.

Frank, Mitarbeiter LST:“ Die ständigen Bereitschaftseinsätze schlauchen doch schon, das könnte bei entsprechender Ausbildung, auf mehr Schultern verteilt werden. Um unsere Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten muss noch einiges geschehen. Personal und Qualifikation ist das eine. Das andere sind die Arbeitsmittel und die Arbeitsorganisation. Wenn nun bald das MDE Verfahren eingeführt wird, heißt es nicht alles wird besser und schneller. Meine Befürchtungen sind eher, dass es wieder um Personalabbau statt um Qualität geht.“

Günther, LST Mitarbeiter im Bereich 50Hz:“ die Nachwuchssicherung funktioniert nicht, die Altersstruktur liegt bei uns bei über 50 Jahren. Die Kollegen sind in Rente und unsere jüngeren Kollegen brauch schon ein dreiviertel Jahr um überhaupt den Bezirk kennen zu lernen wenn sie nachts und im Winter an die entlegensten Stellen zur Störungsbeseitigung müssen.“

Leit- und Sicherungstechnik

Martin, Mitarbeiter bei der Oberleitung:“ Da in unserem Bereich ein Trupp immer im Nachtdienst ist, lässt sich der Mangel an Fahrzeugen halbwegs ertragen. In den neuen TVT ist alles klasse, aber wir haben auch noch alte Fahrzeuge, da entspricht nicht viel dem aktuellem Arbeitsschutz und den heutigen sozialen Ausgestaltung von Arbeitsplätzen. Bei unseren Bereitschaften wird es auch oft eng mit den Arbeitszeiten. Wenn wir zur Störungsbeseitigung raus fahren sind das schon Entfernungen und so eine Fahrdrahtstörung zu beseitigen braucht seine Zeit.“

Peter und Ralf, Bezirksleiter bei LST und FB:“ Als Ingenieure bei der DB Netz AG brauchen wir schon eine lange Zeit der Einarbeitung. Unsere Arbeitsbelastung ist aber auch enorm. Nicht nur unser tägliches Geschäft mit Mitarbeiterführung, fachlichen Arbeiten, EBA Auflagen und der Anlagenverantwortung sind wir in das Notfallmanagement eingebunden, also noch mehr Kenntnisse und nach Einsätzen die Organisation der anstehenden Termine. Manchmal wissen wir nicht wie so eine Belastung auf Dauer Leist bar ist, denn das soll ja Arbeit, Leist bar ohne Gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt sein um die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten“.

Sven, Quereinsteiger bei LST: „Als IHK Meister hatte ich ja schon gute Voraussetzungen um hier tätig zu sein. Das System Bahn ist auch schon recht umfangreich, aber mein Entwicklungsweg ist doch schon zeitlich lang und besonders hinderlich ist es, dass nicht alles Nahtlos ineinander übergeht um schnell in der Bereitschaft der 1. Verantwortliche zu sein. Hat natürlich auch etwas mit Geld zu tun.“

Dietmar, Feinplaner:“ Die psychischen Belastungen sind schon enorm. Immer mehr Prozesse begleiten, Statistiken erstellen, immer mehr Termine, immer mehr Mail aber eigentlich immer weniger Zeit. Dafür aber das Gefühl hat immer weniger auch wertgeschätzt zu werden, so geht es nicht weiter. Deshalb finde ich es auch gut, dass unsere Gewerkschaft, die EVG, nun die Initiative ergreift und sich darum kümmert, psychische Belastungen präventiv zu erkennen. Unser Betrieb hat ja damit schon begonnen, kann man nur hoffen, dass Ergebnisse daraus auch wirklich umgesetzt werden.“