„Das kann nicht sein!“ Betriebsrat Thomas Pelz handelt nach Übergriffen auf Kolleg*innen

Thomas Pelz ist Betriebsratsvorsitzender bei der BVO (Busverkehr Ostwestfalen GmbH) / NVO (Nahverkehr Ostwestfalen GmbH) - und er kümmert sich um seine Kolleg*innen. Zwei von ihnen wurden Opfer von Übergriffen. Einem Kollegen wurde ein blaues Auge geschlagen, weil er einen Fahrgast auf die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung hinwies, ein weiterer wurde rassistisch diskriminiert, weil die Fahrgäste noch zwei Stationen über die Endhaltestelle hinaus gebracht werden wollten.

Jeder Übergriff auf unsere Kolleg*innen ist einer zu viel. Das hat sich auch Thomas Pelz gedacht, als er von diesen beiden Vorfällen hörte. „Dabei sind wir alle stets bemüht, allen Menschen freundlich und hilfreich zur Seite zu stehen und machen unseren Job mit Herzblut,“ sagt der enttäuschte Interessenvertreter. Alle hätten immer ein offenes Ohr für die Anliegen und Sorgen der Fahrgäste. Man sei nicht nur Bediener*innen eines Busses, sondern auch für Sicherheit und Ordnung sowie für die Pünktlichkeit und Anschlusssicherung verantwortlich, so Thomas weiter.

„Und dennoch werden Kollegen*innen beleidigt, bespuckt und sogar geschlagen - so schlimm, dass einige davon sich im Krankenhaus wiederfinden oder gar wie jüngst in Frankreich geschehen Hirntod erleiden. Das kann nicht sein! Das ist ein gesellschaftliches Problem!"

„Dabei sind wir alle stets bemüht, allen Menschen freundlich und hilfreich zur Seite zu stehen.“

Thomas Pelz, Betriebsratsvorsitzender

Für Thomas ist klar: Wir müssen handeln

Thomas erinnert sich an die DGB-Kampagne „Vergiss nie - hier arbeitet ein Mensch!“ und wird aktiv. Über die EVG-Geschäftsstelle bestellt er die Plakate mit Busfahrer Siegfried als Motiv. 

Er vereinbart mit drei weiteren BR-Kolleg*innen aus NRW und dem Geschäftsführer des Unternehmens, dass er diese Plakate sichtbar in den Bussen aufhängen kann. Der Arbeitgeber willigt außerdem sofort ein, zukünftig solche Fahrgäste rigoroser von der Mitnahme auszuschließen. Auch der zuständige Marketing-Manager begrüßt die Aktion und sagt zu, Werbeflächen, sofern diese nicht für Kunden reserviert sind, für die DGB-Plakate freizuhalten.

Das Ergebnis: Vorübergehend über 65 Busse fahren mit den Plakaten in NRW durch die Straßen. Die einzelnen Betriebsstellen und die Verwaltung sind ebenfalls plakatiert worden.

Wir sagen: Das ist eine gelungene Aktion und wir würden uns freuen, wenn diese Aktion zur Sensibilisierung der Fahrgäste in anderen Unternehmen- und Verkehrsbereichen ebenfalls umgesetzt werden könnte.