AKN: Angrillen zur Betriebsratswahl

Noch sind sie ein Dreivierteljahr hin: die Betriebsratswahlen 2026. Einige EVG-Betriebsgruppen aber legen schon los. So wie die der Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn (AKN). Sie feierte den Start in die BR-Wahlen-Kampagne mit einem zünftigen Grillfest.

Um fünf vor halb 12 sind der BG-Vorstand und die EVG-Hauptamtlichen noch unter sich. Dennoch brutzeln schon die ersten Bratwürste in der frühen Mittagssonne. Und um kurz nach halb schallen die ersten „Moin“-Grüße über den Hof vor dem Betriebsgebäude der AKN. Schnell füllt sich das Gelände, schnell bildet sich eine Schlange am Grill. „Die Leute kennen das, wir sind generell sehr präsent als Betriebsgruppe“, sagt der BG Vorsitzende Christian Schmahl. Und im Unterschied zu einer anderen Gewerkschaft im Betrieb „ist das hier keine geschlossene Gesellschaft, hier bekommt jeder eine Bratwurst. Und manch einen haben wir hier auch schon zum Eintritt in die EVG überzeugen können.“

Neben knackigem Grillgut gibt es heute aber auch ebenso knackige Infos: Was ist ein Betriebsrat eigentlich? Welche Rechte und welche Möglichkeiten hat er? Warum ist es wichtig, sich an der Wahl zu beteiligen und warum sollte man als EVG-Mitglied zumindest überlegen, sich als Kandidat:in für die Wahl 2026 aufstellen zu lassen? „Wir sind bewusst früh dran“, sagt Christian Schmahl. In einer Klausurtagung hat der BG-Vorstand einen Zeitstrahl für die Kampagne entwickelt, der rückwirkend vom Wahltag - bei der AKN im März 2026 - die wichtigsten Steps definiert. So entstand der 9. Juli als Startschuss.

Dafür ist der BG-Vorstand in vollem Einsatz. Thomas Schmahl hat seit heute Morgen um vier in der Küche gestanden und den Teig für leckere vegetarische Frikadellen angerührt. Das Rezept hat er auf einer Gesundheitswoche des Fonds soziale Sicherung entdeckt, es ist seitdem der Hit auf jeder Grillparty. Und auch heute stehen die Kolleg:innen Schlange für die frisch gebratenen Frikadellen mit einem Schlag Zaziki (natürlich ebenfalls selbstgemacht).

Einen Tag nach dem Grillfest, so sieht es der Zeitstrahl vor, bekommen alle EVG-Mitglieder im Betrieb einen Brief mit ersten Infos zur BR-Wahl und der Bitte, sich zu melden, wenn Interesse an einer Kandidatur besteht. Nach den Sommerferien soll eine Mitgliederversammlung die Liste beschließen. „Wir wollen möglichst viele Kolleg:innen einbinden, damit gar nicht erst der Eindruck entsteht, wir beschließen hier etwas hinter verschlossenen Türen.“ Danach sollen die Kandidat:innen ausreichend Zeit haben, sich im Betrieb mit ihren Themen zu präsentieren.

13 Uhr, der Hof leert sich, die Bratlinge sind verspeist, ebenso geht der Wurstbestand zur Neige. BG-Vorsitzender Christian Schmahl ist zufrieden. „Jemand hat mich gefragt, ob ich hier eine Rede halte. Aber das war gar nicht notwendig. Mit 350 Beschäftigten hat die AKN genau noch die Größe, dass es hier familiär zugeht. Ich habe hier viele Gespräche geführt und konnte schon wieder einige Dinge klären.“ Der BG-Vorstand ist mit dem Auftaktgrillen zufrieden. Vorstandmitglied Wolfgang Kairies blickt zurück und gleichzeitig nach vorne. Bei der Wahl 2022 „haben wir sehr unter Corona gelitten. Es war schwierig, die Leute zu erreichen und zur Wahl zu motivieren. Mittlerweile habe wir viel dazugelernt. Unser Ziel: Möglichst viele Leute wiederzugewinnen – für die Wahl und natürlich für die EVG.“