Was mit einer Idee aus unseren Reihen begann, ist heute eine feste Institution: Der Wettbewerb „Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt“ feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum.
Gegründet wurde der Wettbewerb im Jahr 2000 auf Initiative der EVG. Sein Ziel: Den Nachwuchs der Deutschen Bahn nicht nur fachlich, sondern auch gesellschaftlich stark zu machen. Seitdem haben über 15.000 Nachwuchskräfte mehr als 1.800 Projekte gegen Diskriminierung und für ein respektvolles Miteinander auf den Weg gebracht.
So auch in diesem Jahr: 345 Nachwuchskräfte aus verschiedenen Regionen Deutschlands und allen Bereichen aus allen Regionen und Bereichen des DB-Konzerns beteiligten sich. In über 50 Projekten setzten sie kreative und mutige Zeichen für Vielfalt und gegen Ausgrenzung.
Der erste Preis ging an das Projekt "Es muss aufhören!" der Azubis von DB InfraGO aus Frankfurt. In einem selbst produzierten Video thematisieren die Auszubildenden sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz; ein Thema, das leider zu häufig totgeschwiegen wird. Mit ihrem Beitrag geben sie betroffenen Frauen eine Stimme und fordern ein offenes, respektvolles Arbeitsumfeld für alle.
Platz zwei belegt in diesem Jahr ein Projekt der DB InfraGO Süd mit dem Titel "Bahnhöfe in Zeiten des Nationalsozialismus". Rund 30 Azubis erarbeiteten in einem dreitägigen Workshop eindrucksvoll die Rolle der Bahn im Nationalsozialismus - aus Sicht der Opfer & Täter:innen. Die Ergebnisse sind nun am Bahnhof Würzburg über einen QR-Code öffentlich einsehbar.
Ebenfalls aufrüttelnd: Das drittplatzierte Projekt "Was passiert hinter geschlossenen Türen?" der DB Fernverkehr Süd. In einem Kurzfilm widmen sich die Azubis dem Thema Kindesmisshandlung und -missbrauch. Ein Interview mit einer Betroffenen macht das Projekt besonders eindringlich.
Die Gewinner:innen wurden von einer Jury aus DB, EVG und Sozialpartner:innen ausgewählt.
Zusätzlich gibt es in jedem Jahr einen Publikumspreis - gewählt von den Zuschauer:innen der Preisverleihung im Berliner Tempodrom. Präsentiert und überreicht wird er traditionell gemeinsam von der EVG und der KJAV (Konzernjugend- und Auszubildendenvertretung).
Dieser ging in diesem Jahr an das Projekt "Kronkorken" der Azubis von DB Fernverkehr Region West. Sie organisierten einen Tagesausflug an die Nordsee für krebskranke Kinder & ihre Familien. Die Finanzierung stemmten sie mit Sponsorengeldern und gesammelten Kronkorken.
Ein Vierteljahrhundert "Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt" ist nicht nur eine Erfolgsgeschichte für ein starkes Miteinander, sondern auch ein Beweis dafür, dass gewerkschaftliche Impulse nachhaltig wirken. Über seine 25 Jahre hat der Wettbewerb viele junge Menschen sensibilisiert, ermutigt und gestärkt.
Wir sagen Danke an alle, die mitgemacht haben. Danke an alle Kolleg:innen, die unterstützt haben. Und danke an alle, die damals den Mut hatten, diesen Wettbewerb ins Leben zu rufen.