Wir haben mit zwei EVG-Mitgliedern gesprochen, die die kostenlose Hilfe-Hotline gewählt haben. Beide sprechen über das Erlebte und die Erfahrungen, die sie mit Ruf Robin gemacht haben. Und beide haben einen klaren Appell an alle Beschäftigten: Meldet jeden Vorfall!
Sylvia Brosius aus Frankfurt am Main ist Zugbegleiterin bei der VIAS. Und auch nach 11 Jahren füllt sie ihren Beruf mit viel Leidenschaft aus. Eines jedoch, sagt sie, habe sich in den vergangenen Jahren geändert. „Der Umgang ist ruppiger geworden. Viele Fahrgäste sind unzufrieden und lassen den kleinsten Frust an den Nächstbesten, das heißt an uns aus.“ Und das spüre sie, auch und gerade als Frau, denn oft hagele es Schimpfwörter, die „man auch wirklich nur zu Frauen sagen“ könne. Nach einem besonders drastischen Fall wählte sie dann die Nummer des EVG-Hilfe-Telefons „Ruf Robin“.
Diese Nummer hat auch Jens Becker gewählt. Er ist Busfahrer beim Regionalverkehr Allgäu mit Sitz vor der beeindruckenden Kulisse in Oberstdorf. Gerade im Winter wird es hektisch. Dann sind die Busse bis auf den letzten Platz gefüllt, viele Fahrgäste sind ungeduldig. Wenn dann auch noch ein genervter Autofahrer hinzukommt, kann es schnell eskalieren. Als sein Auto die Wendeschleife an einem Skilift blockiert und Jens Becker ihn freundlich auffordert, Platz zu machen, reißt dem Fahrer die Zündschnur. Es hagelt Beleidigungen. „Ich habe gedacht, ich bin im falschen Film“, so Jens Becker. Solche Szenen sind Alltag für viele Kolleginnen und Kollegen. Und manchmal bringen sie das Fass zum Überlaufen.
Jens und Sylvia sagen, es war die absolut richtige Entscheidung, die Nummer des Hilfe-Telefons zu wählen. Allein, dass sich jemand ihren Fall angehört und nicht alles abgetan habe, sei Gold wert gewesen. Wir danken Sylvia Brosius und Jens Becker für die intensiven Gespräche und ihre offenen Worte.
Du hast eine ähnliche Erfahrung gemacht? Dann wende dich an das EVG-Hilfe-Telefon. Ruf Robin ist 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche erreichbar unter: 0800 264 44 44