EVG mahnt: Auch bei einer zunehmenden Digitalisierung der Schienennetzes werden weiterhin Fahrdienstleiter gebraucht

Die EVG begrüßt die Ankündigung der Deutschen Bahn, das gesamten Schienennetzes zu digitalisieren, um so die Kapazitäten für den Zugverkehr um bis zu 20 Prozent zu erhöhen. "Die Digitalisierungsoffensive ist richtig und notwendig, sie darf aber nicht zu Lasten unserer Kolleginnen und Kollegen gehen", machte der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Alexander Kirchner, deutlich.

Angesichts der prognostizierten Zeiträume dürfe die DB AG in ihren Anstrengungen jetzt nicht nachlassen, weiterhin ausreichend Mitarbeiter einzustellen. "Wir sind auch bei den Fahrdienstleitern noch immer nicht im grünen Bereich; es fehlen nach wie vor Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, daran ändert auch die Ankündigung nichts, bis 2030 das Schienennetz im Wesentlichen digitalisieren zu wollen", so der EVG-Vorsitzende. Und auch nach der bundesweite Einführung des europäischen Zugsicherungssystems ETCS werde es Fahrdienstleiter geben, die das System steuern.

Zugleich forderte Kirchner eine frühzeitige Qualifizierung der Fahrdienstleiterinnen und Fahrdienstleiter. "Das haben wir ausdrücklich in unserem Tarifvertrag ´Arbeit 4.0´vereinbart, den wir im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung vorausschauend durchgesetzt haben", stellte Kirchner fest. Danach haben alle Beschäftigten einen Anspruch auf berufliche Weiterentwicklung, wenn sich das Arbeitsumfeld durch die Einführung neuer Techniken verändert.