DB Cargo: „Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“

Der Bundesvorstand der EVG zeigt sich alarmiert angesichts der Vorgänge beim Schienengüterverkehr der DB AG - und positioniert sich entsprechend eindeutig: „Wir fordern den Vorstand der DB Cargo auf, seinen rücksichtslosen Kurs unverzüglich zu beenden (...) und erklären uns ausdrücklich solidarisch mit dem Gesamtbetriebsrat von DB Cargo und den Betriebsräten der gesamten Unternehmensgruppe“ heißt es in einem Initiativantrag zu den aktuellen Entwicklungen bei DB Cargo.

Unter dem Deckmantel der sogenannten Transformation soll bei DB Cargo Personal im Overhead sowie im operativen produktiven Bereich abgebaut und bei Tochterfirmen in Teilbereichen unter anderen Arbeitsbedingungen neu aufgebaut werden. Durch die so geplante Verlagerung der maritimen Verkehre im Kombinierten Verkehr, würden mehr als 1.500 qualifizierte Arbeitsplätze bei DB Cargo verloren gehen.

Um entsprechende Pläne umsetzen zu können, werden „die Mitbestimmungsrechte und damit auch die Interessen der Mitarbeitenden mit Füßen getreten“, stellt der Bundesvorstand der EVG einmütig fest. Mehr noch: Das Gremium verurteilt das Vorgehen von DB Cargo als „Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“ und erkennt in dem rigorosen Vorgehen einen „Angriff auf die Mitbestimmung“. Der Vorstand von DB Cargo kündige damit die Sozialpartnerschaft auf und greife nicht nur die Interessenvertreter:innen der DB Cargo an, sondern die ganze Eisenbahner:innenfamilie. „Deswegen rufen wir alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner dazu auf, sich unserem Protest anzuschließen“, heißt es im Initiativantrag.

DB Cargo nimmt als größtes europäisches Unternehmen im Schienengüterverkehr eine zentrale Rolle ein, um die politisch gesetzten Klimaschutzziele zu erfüllen. Daher appelliert die EVG auch an alle politischen Verantwortlichen, ihrerseits Druck und Einfluss auf die Unternehmensführung zu nehmen. „Der Bund als Eigentümer darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen“, heißt es im Initiativantrag.

Mit den jetzt vorliegenden Plänen eines massiven Schrumpf- und Zerschlagungskurses bei der DB Cargo, versuchen die Verantwortlichen „von ihrem eigenen nachweislichen Versagen abzulenken. (...) „Der Vorstand taumelt konzeptlos in die falsche Richtung“, kritisiert der Bundesvorstand der EVG. 

Scheitern die Pläne von DB Cargo, würden die Verkehre des Kombinierten Verkehrs wohl von den Wettbewerbern außerhalb der DB AG in Gänze oder von der Straße übernommen. Dann wäre auch die Arbeit bei den vier Töchtern verloren. Deshalb fordert der Bundesvorstand der EVG den Vorstand der DB Cargo eindringlich zu einer Kurskorrektur auf. „Geschieht dies nicht, sind aus unserer Sicht die Verantwortlichen nicht länger tragbar“, heißt es im Initiativantrag, der einstimmig beschlossen wurde.

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