Abbruch der Tarifverhandlungen mit DB AG - EVG ruft ihre Mitglieder zu Warnstreiks auf

Die EVG hat die Tarifverhandlungen mit der DB AG in der vierten Runde ergebnislos abgebrochen. Warnstreiks werden nun unweigerlich die Folge sein.

„Der Arbeitgeber hat uns in den Verhandlungen um mehr Geld nur Angebote vorgelegt, die nicht den Forderungen unserer Mitglieder entsprachen“, machte EVG-Verhandlungsführerin, Regina Rusch-Ziemba, deutlich. „Wir haben bis in den Samstagmorgen um 5:38 Uhr verhandelt und mehrfach unsere Bereitschaft erklärt, bei einem entsprechenden Angebot einen Abschluss am Verhandlungstisch erzielen zu wollen; wir haben uns mehrfach bewegt, am Ende fehlte aus unserer Sicht 1 Prozent mehr angesichts der vom Arbeitgeber angebotenen längeren Laufzeit“, so die EVG-Verhandlungsführerin. „Dass die DB AG nicht noch mal nachgebessert hat, sondern lieber Warnstreiks in Kauf nimmt, ist für uns unverständlich“, machte Regina Rusch-Ziemba deutlich.

„Wir haben mehrfach deutlich gemacht, dass es in der vierten Verhandlungsrunde zu einer Entscheidung kommen muss. Insofern waren wir überrascht, dass sich der Arbeitgeber jetzt vertagen und erst am nächsten Dienstag weiterverhandeln wollte. Das kam für uns nicht in Frage“, so die EVG-Verhandlungsführerin.

„Zum 1. März 2019 wollte die DB AG nur 2,5 Prozent statt der von uns geforderten 3,5 Prozent mehr bezahlen, zudem sei die Laufzeit von 24 auf 29 Monate verlängert worden, das ist für uns kein abschlussfähiges Angebot. Die Laufzeit ist zu lang, die Prozente sind daran gemesssen zu niedrig“, stellte Regina Rusch-Ziemba fest.

„Nachdem wir jetzt in Hannover an drei Tagen insgesamt mehr als 40 Stunden ergebnislos verhandelt haben, brechen wir die Verhandlungen ab, denn am Verhandlungstisch ist derzeit offensichtlich kein Abschluss möglich“, fasste die EVG-Verhandlungsführerin zusammen.

„Der Arbeitgeber hat uns in den Verhandlungen um mehr Geld nur Angebote vorgelegt, die nicht den Forderungen unserer Mitglieder entsprachen.“

Regina Rusch-Ziemba, Verhandlungsführerin

Zuvor hatte die Tarifkommission DB AG das vorliegende Angebot des Arbeitgebers einstimmig abgelehnt, die gleiche Entscheidung hatte auch der Geschäftsführende Vorstand der EVG getroffen.

„Warnstreiks werden nun die Folge sein“, sagte Bundesgeschäftsführer Torsten Westphal. Reisende müssten schon zu Beginn der kommenden Woche mit erheblichen Zugausfällen rechnen. „Wir kehren an Verhandlungstisch zurück, wenn die DB AG deutlich macht, ernsthaft mit uns verhandeln zu wollen. Die jetzt angekündigten Warnstreiks werden aber nicht mehr zu verhindern sein, unsere Mitglieder sind hochmotiviert,“, so Torsten Westphal.

„Warnstreiks werden nun die Folge sein.“

Torsten Westphal, Bundesgeschäftsführer

Unser Ziel ist weiterhin, noch in diesem Jahr einen neuen Tarifvertrag abzuschließen“, so Torsten Westphal. Den Schlüssel dazu habe die DB AG in der Hand. „Angesichts des zähen Verhandlungsverlaufs bleibt uns jetzt aber nur das Mittel des Arbeitskampfes, um unsere Forderungen durchzusetzen, am Verhandlungstisch kommen wir derzeit nicht weiter“, so der Bundesgeschäftsführer der EVG, der für die Arbeitskampfmaßnahmen organisationspolitisch zuständig ist. Die Verantwortung hierfür liege allein beim Bahnvorstand.