Women in Rail: „politisches Signal für alle Frauen bei den Bahnen in ganz Europa“

Die EVG hat das in dieser Woche erzielte Ergebnis der EU-Sozialpartner zu „Women in Rail“ grundsätzlich begrüßt. „Mit dem erreichten Kompromiss wollen wir ein politisches Signal für alle Frauen bei den Bahnen in ganz Europa senden,“ sagte der stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert.

Am Mittwoch hatten die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) und die Gemeinschaft der Europäischen Bahnen (CER) einen Kompromiss zu einer verbindlichen Vereinbarung zur Förderung der Beschäftigung von Frauen im Eisenbahnsektor erzielt. Diese Vereinbarung sieht unter anderem vor, mehr Frauen für den Bahnsektor zu gewinnen, ihnen mehr Schutz zu gewähren und die Gleichbehandlung am Arbeitsplatz zu garantieren.

„Die Gleichstellung und eine gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen haben Priorität in unserer Gewerkschaft. Es ist wichtig, dass im Jahr der Schiene die Beschäftigungsbedingungen für Frauen und die Gleichstellung stärker in den Fokus rücken,“ so Burkert weiter.

„Wir sehen die Women in Rail Vereinbarung als einen ersten gemeinsamen europäischen Schritt. Wir hoffen, dass die diese Vereinbarung, die Beschäftigungsbedingungen von Frauen in allen beteiligten Ländern auf die Tagesordnung setzen wird und andere Sektoren zu ähnlichen Vereinbarungen anregt“, bewertet Nadja Houy, Vorsitzende der Bundesfrauenleitung der EVG, die Einigung.

Es waren schwierige Verhandlungen, die durch die Corona-Pandemie längere Zeit unterbrochen, aber dann im Mai und Juni 2021 digital intensiv zu Ende durchgeführt werden konnten. Die Vereinbarung soll von den Gremien der ETF und CER im Herbst bestätigen werden. Die Unterzeichnung ist für den 5. November in Brüssel vorgesehen.

Das letzte verbindliche, auf Artikel 155 des EU-Vertrages beruhende Sozialpartnerabkommen liegt mehr als 15 Jahre zurück. Die „Women in Rail Vereinbarung“ ist daher ein wichtiger Schritt zur Stärkung des Europäischen Sozialen Dialogs im Bereich Eisenbahn. Die Umsetzung der Vereinbarung wird von den Sozialpartnern und der Europäischen Kommission verfolgt.

Weitere Informationen von der ETF (Englisch) 

„Diese Vereinbarung hat das Potenzial, die von Männern dominierte Arbeitsplatzkultur im Bahnsektor zu beenden. Die europäischen Bahnarbeitgeber erkennen, dass die Gleichstellung der Geschlechter in ihren Unternehmen allen zugutekommt. Die nächsten Schritte: Bestätigung und schnelle Umsetzung. Die Eisenbahnerinnen haben hohe Erwartungen.“

Sabine Trier, stellvertretende Generalsekretärin der ETF