Tarifverhandlungen zu Arbeit 4.0: Diese Punkte stehen im Mittelpunkt
Die Digitalisierung der Arbeitswelt schreitet immer weiter voran - und die EVG gestaltet die Rahmenbedingungen für ihre Mitglieder.
Die Digitalisierung der Arbeitswelt schreitet immer weiter voran - und die EVG gestaltet die Rahmenbedingungen für ihre Mitglieder.
Die Kompetenz- bzw. Wissensvermittlung am Arbeitsplatz muss besser honoriert werden. Das hatten wir in der Tarifrunde 2018 mit der DB AG als Verhandlungsverpflichtung vereinbart. In Kürze werden die entsprechenden Verhandlungen beginnen.
Die Digitalisierung wird viele, wenn nicht alle Arbeitsplätze verändern - auch im Verkehrssektor. Als Gewerkschafter und als betriebliche Interessenvertreter müssen wir diesen Prozess gestalten. Die EVG fasst ihre Aktivitäten dazu unter dem Motto "Arbeit 4.0" zusammen. EVG Bildung & Wissen, die Bildungsgesellschaft unserer Gewerkschaft, hatte zu einer ersten Bestandsaufnahme zu einem Workshop nach Fulda geladen.
"Was verändert sich durch die Digitalisierung für die Beschäftigten und die betrieblichen Interessenvertreter?" Dieser Frage ging die EVA Akademie der EVG in einem Workshop zur Technikfolgen-Abschätzung gemeinsam mit Wissenschaftlern der Hans-Böckler-Stiftung, der Ludwig-Maximilians-Universität München, Beratern der TBS NRW und PCG-Project Consult GmbH sowie betrieblichen Interessenvertretern der Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen auf den Grund.
Im Juli werden die Verhandlungen zum Tarifvertrag „Arbeit 4.0“ beginnen. Bereits jetzt haben EVG, Konzernbetriebsrat und DB AG bereits eine so genannte digitale Roadmap, also Vereinbarung zur Einführung digitaler Innovationen getroffen. Damit soll die sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit und Mitbestimmung in einer sich schnell wandelnden Arbeitswelt gestärkt werden.
Die EVG hat ihre Positionen zum Thema „Gute Arbeit“ in einer umfassenden Stellungnahme abgegeben. In erste Linie geht es darum, vorausschauend die sozialen Bedingungen, Gestaltungschancen und Spielregeln der künftigen Arbeitsgesellschaft zu thematisieren und mitzugestalten. Das Bundesarbeitsministerium hatte verschiedene Experten aufgerufen, ihre Positionen zu der Arbeit der Zukunft abzugeben.
Die Digitalisierung beeinflusst bereits unsere Arbeitswelt in allen Bereichen. Das machten die rund 40 Teilnehmer auf dem Workshop in Hannover deutlich. So werden zum Beispiel in Werkstätten die Fahrzeuge mit Laptops geprüft. Es gibt Inspektions-Software und Inspektionen werden anhand der abrufbaren Daten geplant und durchgeführt. Dienstpläne werden per Computer erstellt und die Reisekostenabrechnung über eine App ist in der Testphase.
Die Verhandlungen zum Tarifvertrag „Arbeit 4.0" werden sich zunächst auf zwei große Themenkomplexe konzentrieren. Darauf hat sich die Verhandlungsdelegation der EVG im Rahmen der Auftaktrunde mit der DB AG in Frankfurt verständigt. So sollen Vereinbarungen, wie mobile Arbeit künftig gestaltet werden kann, tarifvertraglich im Sinne der Beschäftigten geregelt werden. Hierzu gehören die Bereiche Telearbeit, mobile Instandhaltung und Rufbereitschaft.
Die Arbeitsgruppen „Arbeit 4.0“ der verschiedenen Tarifbereiche in der EVG sind am Montag erstmals nach dem Abschluss des Tarifvertrages zusammengekommen.
Die EVG ist Schrittmacher und treibt die Themen voran, die für unsere Mitglieder von Bedeutung sein werden. Mit dem Tarifvertrag „Arbeit 4.0“ konnten wir im Bereich der DB AG Regeln und Vereinbarungen festschreiben, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Chancen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten bieten, wenn der digitale Wandel auch ihren Arbeitsplatz erreicht. Derart weitreichende Vereinbarungen hat bisher noch keine Gewerkschaft getroffen.