Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft steht für Vielfalt. Der kleine Gewerkschaftstag in Fulda bekräftigte das: Die EVG „fördert aktiv die Chancengleichheit und Teilhabe in Gesellschaft, Betrieb und Gewerkschaft unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Identität, ethnischer Herkunft und Nationalität, Religion und Weltanschauung“ - so steht es künftig in der Satzung unserer Gewerkschaft. Diesen Anspruch gilt es jetzt mit Leben zu füllen.

„Wir werden nur eine Zukunft als EVG haben, wenn wir alle Menschen in unserer Branche binden und es schaffen, für sie interessant zu sein“, umriss der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner die Thematik.

Auch die Soziologin Christiane Funken hält die Förderung der Vielfalt für eine Existenzfrage für die Gewerkschaften. Sie begleitet die EVG bei diesem Prozess. „Die Gewerkschaft ist gegründet worden von aktiven Männern, aber die Gesellschaft hat sich geändert. Frauen haben heute mehr Bildung als früher, haben mehr politische Interessen. Umgekehrt wollen Menschen auch Väter sein und das aktiver erleben.“ Wenn die Gewerkschaften vor diesen Veränderungen die Augen verschließe, „wird sie bald kein Spiegel der Gesellschaft mehr sein und dann wird es die Gewerkschaft auch irgendwann nicht mehr geben.“ Vielfalt bringe Probleme mit sich, „aber sie bringt auch Potenziale, Kraft, Energie, Innovation - allein durch den Austausch, durch Diskussion, durch unterschiedliche Impulse.“

„Wir stehen noch ganz am Anfang“, so Hermann-Josef Müller, der im Arbeitskreis Vielfalt der EVG mitarbeitet. „Wir haben uns im Arbeitskreis aber auch in unserer näheren Umgebung umgeschaut und festgestellt, wie groß die Vielfalt schon ist.“ Es geht jetzt darum, diese Menschen in Wort und Bild in den Medien der EVG zu Wort kommen zu lassen.

Die Delegierten des Kleinen Gewerkschaftstages verabschiedeten auch weitere Satzungsänderungen. Mit ihnen wird unter anderem die Rolle der Landesverbände gestärkt. Auch wird die Fachgruppenarbeit verändert: neben den dauerhaften Fachgruppen wird es künftig auch bereichs-übergreifende themenspezifische Fachgruppenarbeit möglich sein.