Personalabbaupläne bei der Bahn sind inakzeptabel

Die EVG in Rheinland-Pfalz erteilt den jüngsten Plänen des Bundesverkehrsministers Scheuer und der Deutschen Bahn AG eine klare Absage. „Wir müssen die momentane Situation nutzen, um die Schiene zu stärken und nicht zu schwächen, so der Geschäftsstellenleiter der EVG in Mainz, Lars Kreer.

„Im Gegenzug für ein milliardenschweres Hilfspaket erhebliche Einsparungen bei Sach- und Personalkosten zu erwarten, wäre ungefähr so, als würde man im Pflegebereich Zuschüsse für eine bessere Pflege unter der Bedingung von Personalabbau geben“, kritisierte er.

Nach Einschätzung des rheinland-pfälzischen Geschäftsstellenleiters der EVG werde sich die Lage auch nach Corona weiter verschärfen. „Wir befürchten, dass zunächst mehr Bürgerinnen und Bürger auf den Individualverkehr umsteigen werden. Deshalb ist es wichtig, mit attraktiven Angeboten gegenzusteuern. Auch deshalb lehnen wir die derzeit diskutierten Pläne ab, zumal diese im deutlichen Widerspruch zu den Klimazielen der Bundesregierung stehen“, machte Lars Kreer deutlich.

Immer noch gäbe es bei den Beschäftigten im Bahn- und Busbereich einen riesigen Berg an Überstunden. „Das ist ein eindeutiges Indiz dafür, dass bei Bahn und Bus weiterhin dringend Fachkräften benötigt werden. Ein Personalabbau würde diese Situation weiter verschärfen“, mahnte der Mainzer EVG-Geschäftsstellenleiter.

„Wer wieder eine Situation wie im Sommer 2013 im Mainzer Stellwerk erleben möchte, muss nur so weiter machen“, ergänzt Lars Kreer von der EVG. „Ein Deal der DB AG und dem Eigentümer Bund, vertreten durch den Verkehrsminister Scheuer, der einen Stellenabbau im System Schiene im Gegenzug von Subventionen beinhaltet, wird alle Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen aufs Abstellgleis fahren“, stellte er fest.

Die EVG fordert stattdessen ein „Bündnis für Beschäftigung“ für die Schiene. Darin sollten sich der Bund als Eigentümer der Deutschen Bahn, die DB AG, Vertreter der anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen, Gewerkschaften und Mitarbeitervertretungen zusammenfinden. Ziel müsse es sein, gemeinsam vernünftige Regelungen für sichere Arbeitsplätze zu treffen.

„Ein guter Nah-, Güter- und Fernverkehr auf der Schiene sichert die Mobilität in unserer Region und deutschlandweit“, meint Lars Kreer. Eine umweltfreundliche Verkehrswende sei nur mit der Schiene zu schaffen. „Dafür ist für uns alternativlos, dafür setzen wir uns als EVG weiterhin ein“, stellte der Mainzer Geschäftsstellenleiter der EVG fest.