Kein Reisezentrum mehr in Eisenach – EVG übt scharfe Kritik an Entscheidung der DB

Die EVG in Thüringen übt scharfe Kritik an der geplanten Schließung des Reisezentrums im Bahnhof Eisenach. „Das ist der denkbar falscheste Schritt und dies noch zum falschesten aller Zeitpunkte“, sagt der Vorsitzende des Landesverbandes, Mario Noack. „Im Potsdamer Kaiserbahnhof verkündet der DB-Vorstand das Programm „starke Schiene“ und nahezu gleichzeitig werden in Thüringen die Verkaufstätigkeiten ausgelagert und somit Arbeitsplätze abgebaut. Wie soll das zusammenpassen?“

Reisezentrum Eisenach soll geschlossen werden

Noack wies darauf hin, dass der DB-Vorstand eine Fokussierung auf das Kerngeschäft angekündigt habe. „Und wir sind überzeugt, dass der Vertrieb mit seinen Mitarbeiter*innen und deren Kompetenz zum Kerngeschäft der Bahn gehört.“ Gerade heute „wollen und müssen wir mehr Menschen dazu bewegen, die klimafreundliche Eisenbahn zu nutzen. Dafür braucht es aber nicht nur gute Angebote, sondern auch Menschen, die diese Angebote kompetent verkaufen können.“
 
Laut einer internen Mitteilung soll das Reisezentrum zum 30. Juni geschlossen werden. Ab dem 1. Juli findet personenbedienter Ticketverkauf in Eisenach nur noch über eine von der DB lizensierte Agentur statt. „Auch diese Kommunikation der Maßnahme zeugt von schlechtem Stil“, sagt Steffi Recknagel, Leiterin der EVG-Geschäftsstelle in Erfurt. Sie befürchtet, dass der Bahnhof Eisenach durch die Schließung des Reisezentrums an Attraktivität verliert. „Die Vertriebler sind die Gesichter der Bahn und davon wird es ab dem 1. Juli wieder einige weniger geben.“