HSB im Dialog mit der Bündnis 90/Die Grünen-Landtagsfraktion

In der vergangenen Woche haben sich die Vorsitzende der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Cornelia Lüddemann und die örtlich zuständige Landtagsabgeordnete Susan-Sziborra-Seidlitz, zu einem Austausch mit Betriebsratsmitgliedern der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) in Wernigerode getroffen.

Der Austausch mit der Kommunalpolitik ist ein wichtiger Baustein, um die Interessen der Mitarbeiter*innen/Eisenbahner*innen voranzubringen. Mit dabei waren auch der Geschäftsstellenleiter und die Gewerkschaftssekretärin der Geschäftsstelle Magdeburg. Im gemeinsamen Austausch ging es u.a. um verkehrspolitische Themen im Rahmen des Klimawandels und die Zukunft der HSB.

Mit der Eröffnung der neuen Dampflokwerkstatt in Wernigerode hat die HSB im vergangenen Jahr eine wichtige Weichenstellung für ihre Zukunft vorgenommen. Mit dem bundesweit von Juni bis August gültigen 9 €-Ticket konnten mit Ausnahme der Brockenstrecke ebenfalls alle fahrplanmäßigen Züge der Harzer Schmalspurbahnen genutzt werden. Die gleiche Regelung gilt ab dem 1. Mai auch für das neue „49 Euro-Deutschlandticket“, das bereits regen Zuspruch gefunden hat. Ein weiterer Schritt im Rahmen der Mobilitätswende.

Auch mögliche Erweiterungen des Streckennetzes sind perspektivisch nicht ausgeschlossen. Ein weiteres Ziel besteht darin, dass auch in 30 Jahren Dampfloks dampfend durch den Harz fahren. Die HSB verfügt derzeit über 25 Dampflokomotiven. Pro Schicht schaufelt der Heizer hier 2,5 bis 3 Tonnen Steinkohle ins Feuerloch. Das kostet mehr als 1,4 Mio. Euro im Jahr - Tendenz steigend.

Wie lange und zu welchen Preisen Steinkohle noch verfügbar ist, dazu gibt es unterschiedliche Prognosen. Sicher ist, dass in einigen Jahren die Dampfloks damit nicht mehr befeuert werden, auch wegen des CO₂ Ausstoßes und der aufgrund des Klimawandels jährlich ansteigenden Waldbrandgefahr.

„Es muss schnaufen, fauchen, zischen und pfeifen“- denn die dampfenden Lokomotiven sind die Attraktion für Touristen aus aller Welt und nicht zuletzt ist die HSB ein wichtiger Arbeitgeber in der Harzregion. Daher erwägt und prüft die HSB den Einsatz alternativer Brennstoffe bei den beliebten Dampflokomotiven. Klimaschutz schafft Freiheit, Wohlstand und dauerhafte Arbeitsplätze.

Einigkeit bestand, dass die Belange der Kolleg*innen für den Erfolg des Unternehmens wichtig sind. Zu den besonderen Herausforderungen des 280 Mitarbeiter umfassenden Unternehmens zählt nach wie vor auch die Personalgewinnung. So läuft der Generationswechsel auf allen Ebenen ungebrochen weiter. Auch für dieses Jahr sind wieder Neueinstellungen vorgesehen.

Die Zukunftssicherung des Standortes sowie gute tarifliche Regelungen, die Sicherstellung des Wissenstransfers und gute Arbeitsbedingungen stehen dabei ebenfalls im Fokus. Zum Abschluss erfolgte eine Besichtigung der Lehrwerkstatt mit praktischer Vorführung. Ein gelungener Austausch - Fortsetzung geplant.