EVG setzt Tarifverhandlungen schon am Sonntag wieder fort - Bis Montag soll der Abschluss stehen
Die EVG setzt ihre Verhandlungen mit der Deutschen Bahn bereits am Sonntag, den 11. Dezember fort. "Nach einem 16-stündigen Verhandlungsmarathon war am Freitagmorgen, gegen 6 Uhr, eine kurze Unterbrechung nötig, damit wir uns alle ein wenig sortieren können. Wir wollen aber nicht viel Luft an die schon erzielten Ergebnisse lassen und setzen unsere Verhandlungen mit dem Arbeitgeber schon am Sonntag wieder fort", machte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba deutlich. Ziel sei nach wie vor ein schneller Abschluss. "Der muss nach der Unterbrechung vom Freitag spätestens am Montag stehen", so Regina Rusch-Ziemba.
Die EVG-Verhandlungsführerin machte deutlich, dass es bereits gelungen sei, im Verlauf der Verhandlungen einen Großteil der EVG-Forderungen durchzusetzen. "Dazu hat unsere deutlich vernehmbare Warnung, zu Warnstreiks aufzurufen, wenn sich am Verhandlungstisch nichts bewegt, maßgeblich beigetragen, aber auch die große Protestdemonstration unserer Mitglieder vor der vierten Verhandlungsrunde", stellte Regina Rusch-Ziemba fest.
So habe die EVG schon jetzt Grundsätze zur mobilen Arbeit festschreiben können. "Mit weitreichende Regelung zur Beschäftigungsfähigkeit, die unter anderem ein Bildungsbudget und Angebote zur Gesundheitsförderung umfassen, und Vereinbarungen zur Beschäftigungssicherung, etwa bei Standortverlagerung, sind wir die erste Gewerkschaft, die einen Tarifvertrag zum Thema Digitalisierung der Arbeitswelt haben wird, machte Regina Rusch-Ziemba deutlich.
Auch beim Tarifvertrag für die Nachwuchskräfte habe sich die EVG mit ihren Forderungen bereits weitgehend durchgesetzt. "Der von der EVG-Jugend geforderte Mietkostenzuschuss kommt, wir müssen nur noch den Eigenanteil festlegen, den Auszubildende und Dual Studierende in unser Modell einbringen", erklärte die EVG-Verhandlungsführerin.
Trotz weitreichender Fortschritte gehe es in der Fortsetzung der Verhandlungen aber noch mal "ans Eingemachte". Um das "Gesamtpaket" erfolgreich zu Ende verhandeln zu können, bedürfe es deshalb erneut erheblicher Kraftanstrengungen. "Das wird nicht einfach", stellte Regina Rusch-Ziemba fest. "Da wir aber wissen, dass unsere EVG-Mitglieder geschlossen hinter uns stehen und dies auch spürbar deutlich machen werden, wenn dies erforderlich sein sollte, werden wir am Ende erfolgreich sein", sagte Regina Rusch-Ziemba.
"Bis Montag gilt es unser Wahlmodell durchzusetzen, bei dem unsere Mitglieder ganz individuell entscheiden können, ob sie 2,5 Prozent der zu vereinbarenden Lohnerhöhung in Form von mehr Geld, einer Stunde Arbeitszeitverkürzung oder sechs Tagen mehr Urlaub in Anspruch nehmen wollen. Darüberhinaus wird unsere Forderung nach einer Tariferhöhung von 7 Prozent im Volumen und die Laufzeit des neuen Tarifvertrages im Mittelpunkt der Verhandlungen stehen", stellte die EVG-Verhandlungsführerin fest.
Dabei sei eines ganz klar: die EVG werde keine Ungleichbehandlung ihrer Mitglieder zulassen. "Das haben wir dem Arbeitgeber sehr deutlich ins Stammbuch geschrieben", so Regina Rusch-Ziemba. So habe die DB AG gleich zu Beginn der vierten Verhandlungsrunde versucht, durch unterschiedliche Rufbereitschaftsregelungen die Belegschaft zu spalten. "Das machen wir jedoch nicht mit, auch bei Regelungen, die nur einen Teil unserer Mitglieder betreffen, dulden wir keine Ungerechtigkeit", erklärte Regina Rusch-Ziemba. "Wir haben deshalb im richtigen Zeitpunkt mit Abbruch der Verhandlungen gedroht und der Arbeitgeber hat verstanden. Jetzt haben wir Regelungen, die für alle gleichermaßen gelten.
Möglich war das, weil die Mitglieder der EVG für faire und gleiche Tarifverträge stehen und zur Durchsetzung dieser Forderung auch auf die Straße gehen. "Kommen wir am Montag, in Fortsetzung der vierten Verhandlungsrunde, nicht zu einem Tarifabschluss, weil der Arbeitgeber unterschiedliche Regelungen will, wird das wohl schon sehr bald der Fall sein", so EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba.