EVG erhöht in Tarifverhandlungen den Druck auf Arbeitgeber – Warnstreik „der nächste folgerichtige Schritt“ - Eisenbahner demonstrieren gegen Spaltung

Die Tarifverhandlungen zwischen der EVG und der DB AG sind erneut von lautstarken Protesten verärgerter EVG-Mitglieder begleitet worden. Zu Beginn der vierten Verhandlungsrunde hatten mehrere hundert Eisenbahnerinnen und Eisenbahner in Berlin für ihre Forderung nach einem einheitlichen Tarifabschlussdemonstriert.

"Euer entschlossenes Auftreten stärkt unsere Verhandlungsposition, machen wir so doch dem Arbeitgeber gemeinsam deutlich, dass es beim Wahlrecht und der Lohnerhöhung keine Unterschiede geben wird. Für uns gibt es nur einen Tarifabschluss und der gilt für alle EVG-Mitglieder, für die wir jetzt verhandeln", erklärte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba gegenüber den Protestierenden.
 
Gleichzeitig machte sie deutlich, dass der 8. Dezember als Verhandlungstag ein entscheidender sein wird. "Entweder wir kriegen heute einen Tarifabschluss hin oder wir werden eine deutlich härtere Gangart einschlagen müssen, damit der Arbeitgeber  endlich versteht, dass wir eine Spaltung der Eisenbahnerfamilie nicht akzeptieren werden", so Regina Rusch-Ziemba.
 
"Wir gehen nicht in die Verlängerung. Die Zielmarke ist mit dem heutigen Tage gesetzt. Alles, was wir in den vier vereinbarten Verhandlungsrunden nicht klären konnten, werden wir auch in weiteren Runden nicht klären, so lange sich die DB AG nur in kleinen Schritten auf uns zu bewegt", machte die EVG-Verhandlungsführerin deutlich. "Sollte der Arbeitgeber einen deutlichen Warnschuss brauchen, um endlich ergebnisorientiert zu verhandeln, werden wir schon recht bald die entsprechenden Maßnahmen in die Wege leiten. Wir sind zu allem bereit, was uns einem Abschluss näher bringt", stellte die EVG-Verhandlungsführerin fest.
 
Deshalb habe die EVG alle erforderlichen Gremien bereits nach Berlin eingeladen. "Wir sind jederzeit in der Lage, Beschlüsse zu fassen, wenn nötig auch tief in der Nacht. Unser Ziel ist weiterhin ein Abschluss. Sobald wir aber feststellen, dass die Angebote oder die Verhandlungstaktik des Arbeitgebers eine Einigung in der nunmehr vierten Runde unmöglich machen, beenden wir das Ganze", so Regina Rusch-Ziemba. Dann würden die Verhandlungen erst einmal unterbrochen. "Und wenn wir nicht mehr verhandeln, wäre ein Warnstreik der nächste folgerichtige Schritt", machte sie in Richtung Arbeitgeber deutlich.