DB Cargo: Massiver Protest gegen geplanten Stellenabbau

Massiver Protest der Beschäftigten von DB Cargo vor dem Bahn-Tower in Berlin gegen den geplanten Stellenabbau und den Schrumpfkurs des Unternehmens. „So nicht“, so die klare Botschaft des EVG-Vorsitzenden Alexander Kirchner an die Vorstände der DB AG und der DB Cargo AG. „Wir brauchen kein McKinsey, die uns sagen, wie spät es ist. Wir sagen: Hört auf die Menschen in eurem Unternehmen - die wissen, wie Eisenbahn geht.“

Massiver Protest der Beschäftigten von DB Cargo vor dem Bahn-Tower in Berlin gegen den geplanten Stellenabbau und den Schrumpfkurs des Unternehmens. „So nicht“, so die klare Botschaft des EVG-Vorsitzenden Alexander Kirchner an die Vorstände der DB AG und der DB Cargo AG. „Wir brauchen kein McKinsey, die uns sagen, wie spät es ist. Wir sagen: Hört auf die Menschen in eurem Unternehmen - die wissen, wie Eisenbahn geht.“ Die EVG und die Betriebsräte seien bereit, sich einzubringen. Wir sind keine Verweigerer. Wir wissen, dass sich was ändern muss, aber in die richtige Richtung und nicht in die falsche.“ Die EVG werde der vorgelegten Strategie des Konzerns keine Zustimmung geben.

Die EVG sehe auch die Bundesregierung in der Pflicht, so Kirchner weiter. „Es kann nicht sein, dass auf dem Klimagipfel in Paris hehre Ziele verabschiedet werden und dann in Deutschland eine Politik gemacht wird, die die Verkehrsverlagerung auf die Straße fördert.“ Die Rahmenbedingungen für die Schiene hätten sich in den letzten Jahren weiter verschlechtert. „Es gibt aber keinen ökologischeren Güterverkehr als den auf der Schiene.“

Moderator Burkhard Weituschat von der EVA Akademie verlas Solidaritätsadressen von Betriebsräten unter anderem aus den Bereichen Fernverkehr und Regio. Grußworte sprachen Annette Sawade und Sabine Leidig von den Bundestagsfraktionen der SPD und der Linken. „Die Kommunen sehen die geplante Schließung von Güterverkehrsstellen kritisch“, so Annette Sawade, kommunalpolitische Expertin der SPD. Das Alternativkonzept des Cargo-GBR „Güter-Arbeit 2030“ sei richtig „und wir rufen den DB-Vorstand auf, darüber zu verhandeln. Nur der Schienengüterverkehr ist in der Lage, die Herausforderungen aus den zunehmenden Güterverkehrsströmen zu bewältigen. Der Schienengüterverkehr hat Zukunft - wenn die Strukturen stimmen.“ Das Konzept, Güter nur noch auf zentralen Korridoren zu transportieren, sei falsch, ergänzte Sabine Leidig (Die Linke). „Dann bleibt es bei dem Irrsinn, dass Massengüter auf dem Lkw transportiert werden. Das schadet dem Klima - nicht nur in Deutschland.“

Helmut Pohl, Betriebsratsvorsitzender des Kunden-Service-Zentrums (KSZ) von DB Cargo in Duisburg, unterstrich, dass die Betriebsräte Konzepte und Gespräch anbieten, „aber man muss uns auch zu Wort kommen lassen. Es muss doch möglich sein, auch jüngeren Kolleginnen und Kollegen in Zukunft einen tollen Arbeitsplatz im Güterverkehr zu bieten.“ Der kündigte den Widerstand der Betriebsräte vor Ort gegen den Stellenabbau an. „Wir werden uns bei jeder personellen Maßnahme die Mitbestimmung erzwingen.“

Jörg Hensel, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats von DB Cargo, zog eine positive Bilanz der Kundgebung. „ich bin stolz auf euch“, rief er den Teilnehmern zu. „Es sollen Arbeitsplätze planlos vernichtet werden und dagegen wehren wir uns. Wir wollen nicht nur Zukunft Bahn, sondern auch die Zukunft unserer Arbeitsplätze. Wir wollen das Unternehmen am Leben halten und man lässt uns nicht.“ EVG und Betriebsräte würden sich weiter gegen die Abbaupläne der Vorstände wehren. „Das hier war erst der Anfang. Wir können noch besser.“