EVG fordert 7,5 Prozent einschließlich mehr vom EVG-Wahlmodell

Die EVG fordert für ihre mehr als 100.000 bei der DB AG beschäftigten Mitglieder 7,5 Prozent mehr Geld. Zudem wurden von der zuständigen Tarifkommission drei Kernforderungen sowie eine umfangreiche Forderungsliste beschlossen.

„Das Ergebnis unserer Mitgliederbefragung zu den Kernforderungen ist klar: Unsere Mitglieder wollen mehr vom EVG-Wahlmodell. Das Interesse auch in der Tarifrunde 2018 noch einmal zwischen mehr Geld, mehr Urlaub oder einer Arbeitszeitverkürzung wählen zu wollen, ist groß“, stellte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba fest. So hätten sich bei der Mitgliederbefragung rund 44 Prozent für die Option „noch einmal mehr Urlaub“ ausgesprochen. Rund 45 Prozent würden sich für mehr Geld entscheiden. Etwa 11 Prozent haben für eine weitere Arbeitszeitverkürzung gestimmt. 

Das zeigt, wie wichtig unseren Kolleginnen und Kollegen individuelle Wahlmöglichkeiten sind. Das macht aber auch deutlich, wie groß der Wunsch nach mehr selbstbestimmter Zeit ist und dass wir hier dringend entsprechende Angebote brauchen“, machte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba deutlich. 

Die Mitglieder der EVG haben zudem ein großes Interesse an ihrer betrieblichen Altersvorsorge. Deshalb fordern wir eine Erhöhung des Arbeitgeberanteils“, erklärte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba. 

Auch das Thema „Mehr individuelle Zeit für mich“ habe bei der Mitgliederbefragung eine große Rolle gespielt. „Damit unsere Kolleginnen und Kollegen ihre Zeitguthaben aus dem Langzeitkonto in ihrem eigenen Interesse nutzen können, muss deutlicher werden, dass freie Tage während des gesamten Berufslebens selbstbestimmt und flexibel wieder entnommen werden können und nicht erst kurz vor der Rente“, stellte Regina Rusch-Ziemba fest. Auf dem Langzeitkonto können Zeit, Urlaub und Geld eingezahlt und angespart werden, um sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu nutzen.

„Wir gehen mit einem starken 36 Punkte umfassenden Forderungspaket in die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn“, stellte die EVG-Verhandlungsführerin fest. „Unsere Forderungen haben wir gemeinsam mit mehr als 100 Vertreterinnen und Vertretern ganz unterschiedlicher Tarifkommissionen erarbeitet. Dazu haben wir uns in den zurückliegenden Monaten viermal in der ‘Zukunftswerkstatt Tarifpolitik‘ getroffen und den Weg, den wir gemeinsam gehen wollen, einvernehmlich abgestimmt“.

Am heutigen Tage hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Zukunftswerkstatt zudem die Beschlussempfehlung getroffen, die Kernforderungen der Tarifrunde 2018 – das EVG-Wahlmodell, ein höheres Engagement der Arbeitgeber bei der betrieblichen Altersvorsorge und das Langzeitkonto/Zeitguthabenkonto – in allen Unternehmen im Organisationsgebiet der EVG durchzusetzen

„Wir begrüßen diese Entscheidung. Es gibt überhaupt keinen Grund, warum es das EVG-Wahlmodell, eine arbeitgeberfinanzierte Altersvorsorge und das Zeitguthabenkonto nicht in allen Betrieben geben sollte, in denen wir in den nächsten Monaten Tarifverhandlungen aufnehmen. Unsere Kernforderungen wollen wir zum Markenkern der EVG entwickeln und so verhindern, dass es Eisenbahnerinnen und Eisenbahner zweiter Klasse gibt“, machte Regina Rusch-Ziemba deutlich.


Bundesgeschäftsführer Torsten Westphal unterstrich diese Vorgehensweise. Er verwies darauf, dass die EVG in ihren Regionen frühzeitig Aktionsteams gebildet habe, die die Tarifverhandlungen mit kreativen Ideen begleiten wollen. „Wir sind Mitmachgewerkschaft; wenn die EVG erfolgreich ist, ist das immer auch dem persönlichen Engagement unserer Mitglieder zu verdanken. Und dieses Engagement wird immer größer“, stellte er fest. „Zur Tarifrunde 2018 sind wir gut aufgestellt. Wenn nötig, werden wir in der Lage sein, den Arbeitgebern eindrucksvoll deutlich zu machen, dass es uns mit unseren Forderungen ernst ist“, so Torsten Westphal.

Der Tarifvertrag mit der DB AG läuft zum 30. September 2018 aus. Die erste Tarifverhandlung wird am 11. Oktober 2018 in Berlin stattfinden.