
Zustimmung zur "Berliner Erklärung" der EVG
„Der Grundkonsens steht, die von der EVG vorbereitete 'Berliner Erklärung' ist bei den Teilnehmern des 'Runden Tisches' auf große Zustimmung gestoßen".
„Der Grundkonsens steht, die von der EVG vorbereitete 'Berliner Erklärung' ist bei den Teilnehmern des 'Runden Tisches' auf große Zustimmung gestoßen".
"Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif“ - das hat der stellvertretende EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel zu Beginn des „Runden Tisches“ deutlich gemacht. Zu diesem hat die EVG für Montag nach Berlin geladen.
Eine Zugbegleiterin wird von einem „Fahrgast“ geohrfeigt, weil sie ihn darauf hinweist, dass er eine falsche Verbundkarte hat. Eine andere Kollegin steht im Zug alleine rund 20 angetrunkenen Fußballfans gegenüber. Ein Reiseberater wird beschimpft und mit einer Bierflasche beworfen.
Immer mehr Übergriffe in Bussen, Bahnen und Verkehrsstationen, immer mehr Aggressivität – das nehmen wir nicht hin! Genauso wenig wie die Haltung mancher Arbeitgeber bzw. Führungskräfte. Für die ist vieles nur eine Bagatelle.
Die EVG handelt und lädt für den 19. September, Eisenbahnverkehrsunternehmen, Verbände, Gewerkschaften und die Bundespolizei zu einem „Runden Tisch“ nach Berlin ein. An diesem Tisch gibt es nur ein Thema: Mehr Sicherheit für die Beschäftigten und Kunden in Zügen und Bussen sowie auf Bahnhöfen.
Der stellvertretende EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel hat die Ankündigung von Bahnchef Rüdiger Grube begrüßt, wonach in den nächsten Jahren die Zahl der Mitarbeiter im Bereich der Sicherheit um 500 erhöht werden soll. „Wir bewerten es als positiv, dass das Unternehmen unsere Forderung nach mehr Sicherheitspersonal zeitnah umsetzen will", sagte Hommel. Gleichzeitig warnte der EVG-Vize davor, „jetzt irgendwelche Personaldienstleister zu beauftragen, statt auf eigene, vor allem aber qualifizierte Mitarbeiter zu setzen“.
Der Bundesvorstand der EVG fordert nach der Attacke in einem Regionalzug nahe Würzburg einen „Runden Tisch“ für mehr Sicherheit im Bereich von Bus und Bahnen. „Wir werden noch in dieser Woche auf die Aufgabenträger - die Zugleistungen im Regionalbereich bestellen -, die Eisenbahnverkehrsunternehmen und die Sicherheitsbehörden zugehen, um ein gemeinsames Treffen zu vereinbaren“, sagte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner.
Der stellvertretende EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel hat Kritik an Aussagen des niedersächsischen Wirtschaftsministers, Olaf Lies, geübt. Dieser hatte sich für eine verstärkte Videoüberwachung in allen Regionalzügen des Landes ausgesprochen und dies mit der Feststellung begründet: „Die Sicherheit der Fahrgäste geht vor". "Wenn dem Minister wirklich an der Sicherheit der Fahrgäste gelegen ist, dann muss er dafür sorgen, dass mehr Zugbegleiter und qualifiziertes Sicherheitspersonal eingesetzt wird, damit Konflikte gar nicht erst eskalieren“, erklärte Hommel.
Mit Entsetzen hat der stellvertretende EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel auf den Angriff auf eine Zugbegleiterin in Nordrhein-Westfalen reagiert. „Die zunehmende Verrohung im Umgang mit Bahnmitarbeitern ist völlig inakzeptabel, wir dürfen nicht zulassen, dass Arbeitgeber und Auftraggeber ein solches Verhalten weiterhin mit einem hilflosen Schulterzucken hinnehmen", sagte Hommel. Es kündigte daher die Einrichtung eine Task Force innerhalb der EVG an. Außerdem sollen alle rechtlichen Möglichkeiten geprüft werden, wie auf die steigende Bedrohungslage im Sinne der Beschäftigten reagiert werden könne.
Sicherheit am Arbeitsplatz ist ein Thema für alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner. Derzeit wollen wir wissen, welche Erfahrungen die Beschäftigten bei den nicht-bundeseigenen Eisenbahnen mit Pöbeleien und Übergriffen gemacht haben. Dazu haben wir bei mehreren NE-Bahnen eine Postkartenaktion gestartet.