Mitbestimmung: „Reden wir über…“ ein Projekt des DGB, dass von sich reden macht

Im kommenden Jahr startet der Deutsche Gewerkschaftsbund einen gesellschaftlichen Zukunftsdialog. Der Plan: Reden. Informieren. Vermitteln. Handeln. Die Inhalte: Themen, die die Menschen jeweils vor Ort bewegen. „Wir wollen dabei möglichst auch den letzten Winkel unserer Republik erreichen, sagte uns DGB-Bundesvorstandssekretär Konrad „Konny“ Klingenburg.

Konrad „Konny“ Klingenburg

imtakt: „Reden wir über…“ So der Titel der mehrjährigen Kampagne. Was habt ihr genau vor?
Konny: Im vergangenem Mai vom DGB-Kongress beschlossen, wird der Zukunftsdialog das zentrale Projekt für den DGB in den nächsten vier Jahren. „Wir erwarten uns davon eine enorme Präsenz in der Fläche. Wir beschränken uns nicht auf ein paar Regionaltermine und bezeichnen das dann als den großen Beteiligungsprozess. Ganz im Gegenteil. Wir wollen, dass wir für sehr viele Menschen erreichbar sind.  

imtakt: Wie wird es bei Euch umgesetzt? 

Konny: Wir wollen möglichst jede Ecke des Landes erreichen. Im städtischen wie im ländlichen Raum; auch die entlegensten. Zugleich gibt es immer noch weiße Flecken in der Fläche, welche gewerkschaftlich unerschlossen sind. Dort erreichen wir die Beschäftigten kaum.  Und umgekehrt. „Wir wollen eine Welle der Vernetzung erzeugen, die die Inhalte unserer Arbeit dorthin bringt“. An diesen Stellen erwarten wir uns neue oder mehr Multiplikatoren für unsere Ideen und Ziele. Partizipieren werden davon auch die EVG sowie die anderen Mitgliedsgewerkschaften. 

imtakt: Wie dürfen wir uns vier Jahre Zukunftsdialog vorstellen?

Konny: Der Dialog stellt eine Kampagne mit Mitmachcharakter dar. Vor allem aber geht es um eine Haltung. Unsere Demokratie und unser Sozialstaat sind immer häufiger den Angriffen der Rechtspopulisten ausgesetzt. Sie verunsichern die Menschen. Volksparteien verlieren zunehmend Wahlen und Bedeutung. Neben dem direkten Kontakt auf hunderten Veranstaltungen zu Bürgerinnen und Bürgern werden auch die digitalen Medien den Dialog begleiten. Wir wollen viele Menschen mit ihren Themen erreichen. Arbeitszeit, Pflege, Digitalisierung und ihre Folgen, Löhne, etc.

imtakt: Was wird aus den Ergebnissen des Zukunftsdialogs? 
Konny: Es geht um konkrete Ideen und Projekte für die Zukunft Deutschlands und Europas. Wir sind die Experten, wenn es darum geht, Arbeit der Zukunft zu gestalten oder soziale und gerechte Lebensbedingungen zu erreichen. Ich zitiere Rainer Hoffmann, den DGB-Vorsitzenden: „Dieses Land würde ohne Gewerkschaften anders aussehen. Rechtspopulisten bieten keine Antworten, sondern nur Irrwege“. Das werden wir landauf, landab deutlich machen.

imtakt: Wobei können wir als EVG unseren Beitrag im Zukunftsdialog leisten?  
Konny: Attraktiver ÖPNV, Tarifbindung, Digitalisierung, klima- und umweltfreundliche Verkehre sind Themen, in die wir die EVG einbinden werden. Auf die jeweiligen Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen sind wir angewiesen. Zudem fährt auch die EVG einen eigenen Zukunftsprozess. Mit der Weichenstellung 2030 geht ihr bereits die großen Fragen nach unserer aller künftigen Arbeits- und Lebenswelt an. So, wie ihr die alten und die jungen Mitglieder an Euren Prozessen beteiligt beweist, dass ihr eine transparente Mitmachgewerkschaft seid. Das hat mir wieder die EVG-Bundeskonferenz im November gezeigt. Ihr lebt Gemeinschaft, das spürt man sehr deutlich.