„Das Zeitalter der Schiene ist gekommen“ – EVG unterstützt weltweiten Klima-Aktionstag

„Wer den Klimaschutz ernst nimmt, muss auf den ÖPNV und die Schiene insgesamt setzen“, sagt der stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert in einer Video-Botschaft anlässlich des Klima-Aktionstages am 19. März. Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten rund um Fridays For Future haben für Freitag zu einem weiteren weltweiten Klima-Aktionstag aufgerufen. Klimaschutz – dieses Anliegen hat auch in der Corona-Pandemie nicht an Bedeutung verloren. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft unterstützt den Klima-Aktionstag gerade auch in diesen schwierigen Zeiten. 

Es reiche nicht aus, wenn nur aufgrund der Corona-Pandemie der CO2-Ausstoß zurückgehe. „Wir wollen die Verkehrswende. Das Zeitalter der Schiene ist gekommen“, sagt Burkert.

Dieser Appell ist wichtiger denn je. Bis 2050 soll Europa „klimaneutral“ werden – so definiert es die EU-Kommission in ihrem „Green Deal“. Das bedeutet, dass die CO2-Emissionen komplett auf null reduziert werden. Dafür muss auch der Verkehrssektor seinen Beitrag leisten. Hier aber sind wir gerade in Deutschland kaum vorangekommen, wie die gerade veröffentlichten CO2-Zahlen für das vergangene Jahr zeigen. Allianz-pro-Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege nennt die aktuelle Klimabilanz des Verkehrssektors „erschreckend“. Bereinigt um den Corona-Effekt „hat der Verkehr seine Klimalast in drei Jahrzehnten um 0,8 Prozent reduziert. Das Ziel bis 2030 für den Verkehr ist aber 42 Prozent weniger als 1990.“

Nur der Lockdown hat zu einem Rückgang der CO2-Emissionen geführt und Umwelt und Klima entlastet. Strukturell hat sich aber de facto nichts geändert. Deswegen muss das klimafreundliche und energieeffiziente Verkehrsmittel Schiene zum Rückgrat des Verkehrssystems werden.

Wachsende Mobilität und Klimaschutz funktionieren nur zusammen: Wenn mehr Verkehr auf die Schiene verlagert wird!

Das heißt konkret:

  • Die Verkehrsausgaben müssen umverteilt werden – hin zur klimafreundlichen Schiene.
  • Klimaschädliche Subventionen müssen abgeschafft werden – zum Beispiel die Steuervergünstigungen für Kerosin und Diesel.
  • Die Infrastruktur muss repariert, verjüngt, ausgebaut, weiter elektrifiziert und digitalisiert werden.
  • Und wir brauchen einen attraktiven Nahverkehr.

All das geht nur mit den Beschäftigten, die Tag für Tag im Einsatz für den Klimaschutz sind. Klima schützen heißt deshalb auch Beschäftigte stärken. Lasst uns gemeinsam Flagge zeigen für eine klimagerechte Verkehrspolitik!

An vielen Orten gab es trotz Krise Aktionen. So machten in Erfurt Mitglieder des Landesverbandes Jugend der EVG gemeinsam mit FFF-Aktivist*innen auf den Kampf gegen die Klimakrise aufmerksam. Sie forderten u.a. mehr Nachtzüge in Deutschland und Europa und mehr ÖPNV- und SPNV-Angebote in Thüringen.